Polizeiruf 110 Polizeiruf 110: Klappe für «Nachtfrost»
Weißenfels/MZ. - Immer wieder fährt das Taxi die wenigen Meter. Immer wieder fällt die Klappe und der Satz "Achtung, wir drehen!". Und immer wieder nähern sich die Schauspieler Marie Gruber und Jaecki Schwarz und wechseln einige Worte. . .
Dass Dreharbeiten für einen Film mühselig sein können - dafür liefert der Mitteldeutsche Rundfunk am Freitag einen neuerlichen Beweis vor dem Weißenfelser Krankenhaus. Ein neuer Streifen aus der beliebten "Polizeiruf"-Serie mit dem Titel "Nachtfrost" ist im Entstehen (siehe untenstehenden Kasten). Während Naumburg und Halle die Hauptdrehorte sind, wird an diesem Tag ein kleines Stück des Films in Weißenfels gedreht. Und so wuselt ein vielköpfiges Team vor dem Hauptgebäude des Krankenhauses. Schon an der Einfahrt sorgt jemand dafür, dass Fahrzeuge nicht gerade in jene Sekunden hineinplatzen, da der Kameramann eine Szene aufnimmt. "Wir haben Probleme mit dem Licht", ruft einer. Ein weißes Tuch schützt vor der tief stehenden Sonne. Eine Dame kümmert sich während der kurzen Drehpausen um Hauptkommissar Schmücke alias Jaecki Schwarz - schnell das Haar gerichtet und die Schminke ausgebessert.
Mit Tasche ist Martin Wenke als einer der zahlreichen Statisten zum Drehort gekommen. Nachdem er zuvor auf eine Ausschreibung reagiert hatte, erhielt er vor zwei Tagen einen Anruf. Und nun soll der Naumburger ins Krankenhaus gehen - freilich nur im Film. Noch weiß er nicht so recht, was ihn am Sonnabend alles erwartet. Einmal durfte er immerhin schon auf und ab laufen. Die Tasche hat der 60-Jährige jedenfalls ordentlich gepackt - mit Schlafanzug und so, als ob alles echt wäre.
Während vor dem Hauptgebäude die Klappe für die nächste Szene fällt, wird am Rande des Krankenhaus-Geländes, im Institut für Pathologie, schon der nächste Drehort vorbereitet. Zwei Lichtinseln entstehen und blaues Neonlicht wird installiert. Oberbeleuchter Dirk Steiner von der Berliner Union-Film GmbH sorgt mit zwei Mitstreitern dafür, dass später die Schauspieler im rechten Licht stehen. Am Haupttor gehen indes die Dreharbeiten weiter. Und das Leben auch. Während der Kameramann Pause macht, stauen sich die Autos auf dem Weg von und zum Parkplatz. Zwei Opas kommen mit ihren Wagen nicht aneinander vorbei und geraten in Streit. Fast gehen sie aufeinander los. Eben wie im wahren Leben, ganz ohne Kamera und Drehbuch.