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Patiententelefon Patiententelefon: Gebühr nach Telekom-Takt

Von Roland Lüders 15.07.2003, 19:14

Naumburg/Zeitz. - Telefon am Bett, Fernsehen im Zimmer: Was heute fast schon als selbstverständliche Ausstattung von Krankenhauszimmern angesehen wird, war zur DDR-Zeit noch unvorstellbarer Luxus. Allerdings gibt's genannten Zusatz-Service, der nicht zum Bereich medizinische Versorgung gehört, nicht zum Nulltarif. Was die quantitative Versorgung betrifft, so stellte die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt jetzt nach einer Befragung von 54 Krankenhäusern fest - von 28 kam eine Rückantwort -, so ist der Ausstattungsgrad gut.

90 Prozent der Patientenzimmer sind mit Fernsehgeräten, 97 Prozent der Betten mit Telefon ausgestattet. Allerdings gibt es erhebliche Preisunterschiede und auch Informationsdefizite, was die Kostentransparenz über die anfallenden Verbindungsgebühren betrifft, die in manchen Kliniken ein Buch mit sieben Siegeln seien.

Für die Kreiskrankenhäuser im Burgenlandkreis trifft allerdings diese Kritik nicht zu, wie Recherchen unserer Zeitung ergaben. "Im Kreiskrankenhaus Saale-Unstrut werden die Gebühren nach dem bekannten Telekom-Zeittakt abgerechnet", so Andrea Reichert, Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit. Die mit den monatlichen Fixkosten für den eigenen Telefon-Hausanschluss vergleichbaren Tagesgrundgebühr beträgt 80 Cent. Je anfallender Gebühreneinheit werden zehn Cent berechnet.

Im Georgius-Agricola-Klinikum Zeitz sieht die Kostenverteilung etwas anders aus. Hier beträgt die tägliche Leihgebühr nur 50 Cent, war von Wolfgang Hartmann, Technischer Leiter des Klinikums, zu erfahren. Dafür wird die Gebühreneinheit mit 15 Cent abgerechnet. Was das Fernsehen betrifft, so fallen im Kreiskrankenhaus der Elsterstadt täglich 2,50 Euro Gebühren für die Freischaltung an. In Naumburg gibt es dagegen keine tägliche Fernsehgebühr. Hier muss man lediglich fünf Euro für den Erwerb eines zum Hören des Fernsehtons notwendigen Kopfhörers bezahlen.

In beiden Kreiskrankenhäuser sind alle normalen Patientenbetten mit Telefon und alle Zimmer mit Fernsehgeräten ausgestattet. Ausgenommen davon sind lediglich die Intensivstationen sowie die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie.