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Olsenbande - der Film Olsenbande - der Film: Egon und der fünfte Streich

Von Yvette Meinhardt 25.11.2015, 10:47
Friedrich-Karl Steinbach als Egon Olsen und Steffi Pöschel als Yvonne überzeugen im neuen Film.
Friedrich-Karl Steinbach als Egon Olsen und Steffi Pöschel als Yvonne überzeugen im neuen Film. Meinhardt Lizenz

Würchwitz - Mächtig gewaltig - der fünfte Streich der Würchwitzer Olsenbande ist vollbracht. Aus diesem Grund kamen die Hobbyfilmer um Egon Olsen (alias Friedrich-Karl Steinbach) zu einem konspirativen Treffen in der Bockwitzer Musikkneipe zusammen und sahen sich in kleiner Runde den neuen Streifen an.

Geschichte hinter den Kulissen

„Er ist einfach fantastisch“, sagt Anna Schmidt. Und sie muss es ja wissen. Im Auftrag des MDR hat sie die Amateurfilmer zwei Jahre lang bei ihren Arbeiten begleitet. „Die Darsteller sind einfach klasse Typen, jeder erzählt seine eigene Geschichte, jeder für sich ist ein Original“, sagt Anna Schmidt. Das fängt natürlich bei Egon Olsen an, der vom ehemaligen Bürgermeister Friedrich-Karl Steinbach verkörpert wird. „Als vor ein paar Jahren alles anfing, hielt ich die ganze Sache für eine Schnapsidee, doch die Filmerei hat mein ganzes Leben verändert“, sagt der 79-Jährige. Im ersten Teil des MDR-Films gewährt er ungewöhnliche Einblicke in sein zweites Hobby, die Pferdezucht. Er führt das Kamerateam durch Würchwitz und zu seiner Pferdekoppel.

In einer sehr unterhaltsamen Dokumentation erzählt der MDR an den vier nächsten Donnerstagen so manche Geschichte hinter den Kulissen. Da ist zum Beispiel der innere Kampf von Andreas (Mäxchen) Schaller, der im Film den Kjeld gibt. In Würchwitz kennt ihn jeder als Schmied, doch berufliche Selbstständigkeit und Hobbyschauspielerei scheinen ihn innerlich zu zerreißen. So hat der 60-Jährige viele Aufträge, fühlt sich seinen Kunden gegenüber in der Pflicht und will andererseits seine Olsenbande nicht im Stich lassen. Von diesem Spagat bekommt der Zuschauer auch im fünften Streifen der Olsenbande nichts mit, wohl aber im MDR-Film.

Porträt der Amateure

Behutsam und mit viel Charme zeichnen die Profis ein Porträt von den Amateuren aus Würchwitz und ihrer unkomplizierten Art, erfolgreich Filme zu machen. So wird die Postfrau, die ganz normal im Dorf ihre Briefe austrägt, fast ungefragt zur Darstellerin. Auch die Polizisten im Film sind echt, verrichten im Alltag ihren Dienst beim Polizeirevier Burgenlandkreis. Der Bäcker Kunze verdient im Nachbarort Kayna seine Brötchen, und die Kostüme werden eben mal selbst geschneidert. Dabei beweist Benny (alias Steffen Gruner) ein besonderes Händchen für Yvonne (Steffi Pöschel) und fertigt maßgeschneiderte atemberaubende Kleider für die einzige Frau in der Runde.

Die MDR-Dokumentation rückt vor allem die Macher ins rechte Licht. Denn ohne den einstigen Dorflehrer Helmut (Humus) Pöschel und Kameramann Thomas (Peng) Linzner gäbe es den neuen Coup der Olsenbande nicht. Dabei erweist sich auch Linzner als Allrounder. So ganz „nebenbei“ saniert er einen alten Dachboden in Droyßig und eröffnet dort seine neue Zahnarztpraxis, schreibt Drehbuch, führt Regie und Kamera bei der Olsenbande. (mz)