Oldtimertreffen in Zeitz Oldtimertreffen in Zeitz: Mit Oldtimer zur Russendisco

Zeitz/MZ - Die Ausfahrt nach Zeitz hatte sich Marsell Lenzner aus Greiz anders vorgestellt. Er hatte seinen Oldtimer Adam aus der Garage geholt und wollte dank der Sonne am Freitag eigentlich sein Cabrio ausfahren. Doch das Dach blieb zu. Das nasskalte Wetter hatte vor allem am Sonnabend Oldtimerbesitzer und Zuschauer ferngehalten. Doch dieser Adler zog die Blicke magisch an. Es ist ein Zwei-Liter-Modell, das die Automobilfirma Adler 1938 bis 1940 gebaut hat. „Mein Auto feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag“, sagt der Besitzer stolz. Die Teile sind noch alle original, das Fahrzeug ist tipptopp. Vom grünen Lack perlt der Regen ab.
Albert Pangels ist zum sechsten Mal dabei. Er kommt aus Erkelenz und legte 520 Kilometer zurück. Damit ist er am weitesten angereist. Er fährt einen weißen Ford Escord aus dem Baujahr 1972. „Meine Frau ist von hier, deshalb bin ich schon Stammgast im Zeitzer Volksgut“, verrät Pangels und fühlt sich auf dem alten Volksgut sichtlich wohl. In der Halle lodert das Feuer im Ofen, dazu laden die Frauen des Vereins zu Kaffee und Kuchen ein.
160 Anmeldungen liegen für die elfte Auflage des Treffens vor. Doch am Sonnabend hielt sich der Zuspruch in Grenzen. „Von 60 angemeldeten Motorrädern kamen gerade mal drei“, sagt Vereinschef Jörg Reinsberger und zuckt mit den Schultern. Für das Wetter kann halt niemand etwas. 65 Oldtimerfreunde halten am Sonnabend dem Klub die Treue, am Sonntag zur traditionellen Ausfahrt sind es mit 120 Fahrzeugen und einigen Gästen deutlich mehr.
Peter Hänse aus Bornitz lässt sich das Treffen nicht nehmen und fährt in einem alten Ford A vor. Zur Ausfahrt scheint ein wenig die Sonne, und er kann dann endlich das Dach öffnen. Dann geht es auf eine Strecke von circa 40 Kilometern bis Kayna und Würchwitz. Andreas Ruffert aus Bad Klosterlausnitz ist ebenfalls Stammgast in Zeitz. Dieses Mal mit einem Citroën CX 2000. „Vor fünf Jahren habe ich das Auto gekauft. Es hat eine ungewöhnliche Besonderheit, denn seine Kotflügel sind schmaler als der Rest der Karosse“, erklärt der Fachmann. Eigenwillige technische Lösungen und ein unverwechselbares Design machen diesen Citroën zum begehrenswerten Klassiker. Doch der Thüringer hat noch mehr Oldtimer zu bieten. „Mein dunkelblauer Mercedes war bei dem Film Russendisco dabei, und ein anderes Auto bei "Go west“, verrät der Thüringer. In die Ausfahrt reiht er sich mit einem alten Opel ein.
Das Herz von Michael Ditscher und seinen Freunden schlägt für den Trabant. „Ich habe mir einen Trabi 601 für 630 Euro bei eBay ersteigert“, verrät der Jugendliche. Die papyrusweiße Rennpappe verfügt über eine seltene Innenausstattung mit Dachhimmel aus weißem abgesteppten Leder. Der Motor ist neu und „ein wenig modifiziert“. „Trabi ist eben Kult und billig“, verrät Ditscher. Allerdings braucht sein Auto, Baujahr 1966, noch drei Jahre, bis es den Status Oldtimer trägt. Den jungen Mann stört das wenig, denn er freut sich schon auf das Trabi-Rennen im September in Loitzschütz.