Ökonomischen Flaute Ökonomischen Flaute: Chemiepark in Alttröglitz kündigt Kurzarbeit an

Alttröglitz - Im Chemiepark Zeitz gibt es in den nächsten Wochen Kurzarbeit. Nach MZ-Informationen sind davon das Chemiewerk Radici Chimica und die Infra Zeitz Servicegesellschaft betroffen. „Ja das stimmt, auf Grund einer ökonomischen Flaute haben wir für die Monate August und September Kurzarbeit beantragt“, sagt Arvid Friebe, Geschäftsführer der Infra Zeitz. Die Servicegesellschaft ist der Betreiber des Chemie- und Industrieparkes Zeitz.
Ökonomische Flaute: keinen 24-Stunden-Dienst
Sie sieht sich als Standortmanager und Servicepartner und betreut die ansässigen Unternehmen mit Immobilien- und Facility Management sowie einer bedarfsgerechten Infrastruktur- und technischen Dienstleistungen rund um das Thema Versorgung. Die Infra beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter.
„Wir haben nicht Kurzarbeit 0, sondern haben unsere so genannten voll kontinuierlichen Schichten ausgesetzt, heißt also es gibt aktuell keinen 24-Stunden-Dienst. Aus diesem Grund werden weniger Leute benötigt“, fährt Friebe fort. Auch die neue Abwasseranlage fährt derzeit nicht auf Hochtouren, so Friebe weiter.
Firma Radici Chimica im Chemiepark soll Kurzarbeit angemeldet haben
„Die Kurzarbeit wird unsere Kunden im Industriepark nicht beeinträchtigen“, sagt Friebe. Außerdem gebe es im Haus eine Umstrukturierung. „Wir wollen unser Standortmanagement neu aufstellen und unser Profil schärfen“, erklärt er. Der bisherige Standortmanager Volker Rausch habe das Unternehmen bereits verlassen, so Friebe. Künftig wolle die Infra Zeitz einen Teil der Aufgaben an externe Dienstleister vergeben.
MZ-Informationen zufolge soll es auch in der Firma Radici Chimica Kurzarbeit geben. Vom Unternehmen gab es dazu keine Informationen, aber von der Industriegewerkschaft (IG)) Bau, Chemie und Energie (BCE). „Radici hat im August drei Wochen Kurzarbeit angezeigt“, sagt Felix Schultz Gewerkschaftssekretär der IG BCE Bezirk Leipzig.
Kurzarbeit wird teilweise als Urlaub genommen
Das halte er aber nicht für bedenklich, denn immerhin seien in Zeiten der Corona-Krise die Anlagen komplett durchgelaufen. „Ich rechne kaum mit wirtschaftlichen Auswirkungen, ein Teil der 180 Beschäftigten wird Urlaub nehmen“, fährt Schultz weiter fort.
Außerdem soll in diesen Tagen die gesetzlich vorgeschriebene Revision der Anlagen bei Radici erfolgen, denen die Betreiber solcher Großanlagen laut Betriebssicherheitsverordnung unterworfen sind. (mz)