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Obst-Ernte Obst-Ernte: Pralle Kirschen, doch Biene Maja war nicht fleißig genug

Von Steffen Höhne 21.06.2004, 18:26

Zeitz/MZ. - Während die Erdbeerernte in diesem Jahr ergiebig war, läuft die Kirschernte deutlich schleppender an. Die Früchte hängen nicht so dicht. Der kalte Frühling in der Blütezeit wirkt sich nun aus. Die Bienen waren nicht so aktiv.

Dafür sind die Kirschen schwarz und prall. Die Spankörbe füllen sich schnell. Rund 25 Pflücker, darunter ukrainische Studenten der Universität Lviv, holen in den sechs Wochen Erntezeit die Kirschen von den Bäumen. "Sie machen ihre Arbeit ordentlich." Martin schätzt ihre Leistung.

Seit 1991 bewirtschaftet der Familienbetrieb mit vier festen Mitarbeitern die Plantagen unterhalb von Kloster Posa. Der gelernte Maschinenbauer Martin machte aus einem Hobby seinen Beruf. Inzwischen werden die Früchte im Hofladen und auf Wochenmärkten bis nach Thüringen und Sachsen verkauft. Hinzu kam im März ein Verkaufsladen in Zeitz. "Viele Käufer sind Stammkunden, die ein frisches und preisgünstiges Angebot schätzen", meint Martin. Im Hofladen werden aber nicht nur eigene Produkte angeboten, sondern auch Waren anderer Direktvermarkter.

Neben Kirschen stehen auf der 25 Hektar großen Plantage vor allem Apfelbäume. Martin rechnet mit einer durchschnittlichen Ernte. Beihilfen oder Ausgleichszahlungen wie sie Milchbauern oder der Agrarwirtschaft oft zustehen, bekommen Obstbauern wie Martin nicht. "Manchmal wäre ich gern Landwirt", meint er im Gespräch provozierend.

Allein der Ertrag und die Marktpreise bestimmen den Umsatz des Betriebes. Im vergangenen Jahr hat fehlender Regen zu größeren Einbußen bei der Ernte geführt. Zudem führt die intensive Sonne immer öfter zu Sonnenbrand an den Früchten. "Dies lässt sich nicht mit höheren Preisen auffangen", erklärt Martin. Der Hof versucht daher flexibel seine Waren anzubieten. So verarbeitet eine eigene kleine Mosterei Obst, das nicht direkt vermarktet werden kann. Zudem plant die Familie, sich im Weinbau zu engagieren. "Die Ideen werden uns schon nicht ausgehen", ist der Chef zuversichtlich.