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Neues Wasserkraftwerk Neues Wasserkraftwerk: Turbinen an der Weißen Elster geplant

13.09.2013, 09:03
Wehr in Großosida soll ein neues Wasserkraftwerk entstehen, das etwa 800 Menschen mit Strom versorgen kann.
Wehr in Großosida soll ein neues Wasserkraftwerk entstehen, das etwa 800 Menschen mit Strom versorgen kann. Hartmut Krimmer Lizenz

Schellbach/MZ - Ein neues Wasserkraftwerk soll an der Weißen Elster am Wehr in Großosida gebaut werden. Die neue Anlage nutzt das Wasserkraftpotenzial und kann bis zu 800 Einwohner mit der regenerativen Energie versorgen. „Geht es nach uns, so könnte der Baubeginn bereits im Frühjahr erfolgen“, sagt Walter Hefele, Müllermeister und Generalbevollmächtigter der Investorengruppe Realenergie GmbH aus Ulm (Baden-Württemberg). „Wir haben bereits die Anlagen in Wetterzeube und in Göbitz gebaut“, fügt er hinzu.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Gutenborn stellte Norbert Schlegel, Geschäftsführender Gesellschafter der Realenergie GmbH, die Pläne vor. Demnach soll am rechten Ende des bestehenden Rossner-Wehres die neue Wasserkraftanlage errichtet werden. Um die erforderliche Betriebssicherheit zu gewährleisten, erfolgen am gesamten Wehr Umbau- und Sanierungsarbeiten. So soll das oberhalb gelegene Elsterwehr einen Klappenaufsatz erhalten, der für die notwendigen Betriebsstauverhältnisse sorgen soll.

Im Falle eines möglichen Hochwassers kann diese Klappe einfach umgelegt werden. Die neue Wasserkraftanlage wird in einer Baugrube im Bereich Rossnerwehr errichtet. Dazu wird das vorhandene Wehr teilweise abgerissen. Der Plan beinhaltet auch ein Konzept zum Bau von zwei Fischaufstiegen (Fischtreppe). Sie sollen etwa auf Höhe der Insel zwischen Elster- und Rossnerwehr in Richtung der beiden Wehrunterwasser errichtet werden. Für das gesamte Vorhaben wird eine Fläche von zirka 1 000 Quadratmetern beansprucht. Der Baubereich befindet sich hauptsächlich im Fluss der Weißen Elster.

Während der Bauzeit werden zusätzliche Flächen für die Baustelleneinrichtung und die Lagerung von weiterem Material benötigt. Während der Bauzeit werden sowohl von Salsitz aus, als auch auf der anderen Seite von Großosida aus, bestehende Fahr- und Feldwege genutzt, bei Bedarf entsprechend ausgebaut. Der Weg von Großosida aus soll so gestaltet werden, dass er auch nach Abschluss der Baumaßnahme dauerhaft als Weg zur Wasserkraftanlage dienen kann. Das Bauvorhaben kostet mehrere Millionen Euro und wird bereits seit mindestens fünf Jahren verfolgt.„Wir freuen uns, dass nunmehr nach einem langen Genehmigungsverfahren die Voraussetzungen gegeben sind“, sagte Uwe Kraneis, Bürgermeister von Gutenborn.

Bürger und Gemeinderäte machten sich Sorgen, ob das neue Bauwerk ein mögliches Elsterhochwasser beeinflussen könnte. „Wir haben das Hochwasser in unsere Betrachtungen mit einbezogen“, sagte Axel Siegmund vom Planungsbüro der Ingenieurgesellschaft für Wasserkraftanlagen Richter. Laut Siegmund werde bei Hochwasser die Stauklappe einfach umgelegt und das Elsterwasser könne ungehindert abfließen. „Die Ufer der Elster sind sehr zugewuchert. Wildwuchs macht sich hier breit. Aus meiner Sicht gibt es hier dringenden Handlungsbedarf, die Weiden einzudämmen, denn dieser Wildwuchs verhinderte ein schnelleres Abfließen des Hochwassers im Juni“, so Siegmund.

Treibgut am Wehr
Treibgut am Wehr
Hartmut Krimmer Lizenz