Naturschutz im Burgenlandkreis Naturraum Göbitz: Große Vielfalt auf kleiner Fläche nahe Zeitz
Der Naturraum Göbitz lädt zum Beispiel Radfahrer und Wanderer zu Pausen in der wilden Natur ein.

Göbitz/MZ. - Für die einen ist es ein Stück verwildertes Land. Für Naturfreunde wie Rainer Helms und Ingo Thienemann ist es eine Augenweide, an der sie sich nicht sattsehen können. Sie ist voller Leben, voller verschiedener Pflanzen, die wild wachsen, grünen und blühen und Samen werfen, und voller Insekten, die flattern und surren.

Das Areal, von dem die Rede ist, befindet sich am Ortsrand von Göbitz, gleich gegenüber der Mühle. Der Naturraum Mühle Göbitz, wie die Fläche offiziell heißt, ist 2021/2022 in Regie des Landschaftspflegevereins Mittleres Elstertal entstanden und mit Geld aus der Artensofortförderung des Landes unterstützt worden. Und zwar auf einer Fläche, nicht ganz so groß wie ein Fußballfeld. Helms ist Vorsitzender des Vereins. Und Thienemann, Inhaber eines Landschaftspflegehofes in Kleinprießligk (bei Groitzsch in Sachsen), hat mit seiner Firma nicht nur maßgeblichen Anteil am Bepflanzen der Fläche, sondern ist nun auch mit deren Pflege betraut. Wobei die sich wiederum in Grenzen hält. Die Rede ist von einer „sanften Pflege“. Zu der, so Thienemann, gehöre es zum Beispiel, regulierend so einzugreifen, dass bestimmte Pflanzen nicht in kurzer Zeit die Oberhand gewinnen. Da werden zum Beispiel Samenstände beseitigt, bevor sie streuen können, oder auch mal Pflanzen verschnitten oder ganz herausgenommen. Stellenweise werde in gewissen Abständen auch gemäht. Wichtig sei aber, dass sich die Natur wirklich natürlich entfalten kann.

So ist ein Ort entstanden, der Radfahrern, Wanderern oder Spaziergängern die Artenvielfalt in hiesigen Gefilden auf kleinem Raum vor Augen führen kann. Es gibt Pausenbänke und -tische. Dort, so Helms und Thienemann, könne man sich setzen und die Natur, die sich wirklich in greifbarer Nähe befindet, zum Beispiel beim Picknick genießen und beobachten. In ein paar Minuten lässt sich das Areal auf einem Trampelpfad umrunden. Dabei gibt es auf einigen Informationstafeln immer wieder Wissenswertes über die Natur zu lesen. Es gibt Insektenhotels, totes Geäst und auch einen riesigen hohlen Baumstamm zu sehen. Dabei greift alles irgendwie ineinander, bietet Schutz- und Nahrungsraum oder Vögeln die Möglichkeit, sich bei der Futtersuche einmal niederzulassen. Dazwischen können Spaziergänger nicht nur eine riesige Schnecke und eine Libelle entdecken, die von Holzkünstlern gefertigt worden sind. Bevor der Naturraum angelegt wurde, befand sich auf dem Areal eine alte Scheune, die abgerissen wurde. Fundamentteile sind allerdings in das Projekt integriert.