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Nahverkehr in Zeitz Nahverkehr in Zeitz: Fahrplan löst Unmut aus

Von Birger zentner 25.08.2013, 21:05
Veränderte Linienführungen im Stadtverkehr Zeitz zwingen ab Donnerstag einige Fahrgäste zum Umsteigen, was bislang nicht notwendig war.
Veränderte Linienführungen im Stadtverkehr Zeitz zwingen ab Donnerstag einige Fahrgäste zum Umsteigen, was bislang nicht notwendig war. Carlo Böttger Lizenz

Zeitz/MZ - Die Fahrplanänderungen im Zeitzer Stadtverkehr ab kommendem Donnerstag sorgen bei einigen Bewohnern der Elsterstadt für Unmut. Auslöser ist die veränderte Linienführung, so dass in verschiedenen Fällen ein Umsteigen am Bahnhof notwendig ist und Wartezeiten entstehen. Bei der Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis (PVG), die den Stadtverkehr Zeitz bedient, sieht man dagegen mit der Umstellung Vorteile. Ganz vorn dran steht das Argument: Durch die neue Linienführung sei der Stadtverkehr nicht mehr so anfällig für Verspätungen, sagte Geschäftsführer Erich Engel auf Nachfrage der MZ.

Für den Zeitzer Uwe Merkl dagegen verschlechtern sich laut seiner Darstellung die Bedingungen. „Ich fahre täglich vom Kalktor nach Zeitz-Ost, um meine Kinder zum Kindergarten und zur Schule zu bringen“, schreibt er. Anschließend fahre er in die Donaliesstraße zur Arbeit. Nachmittags alles in der umgekehrten Richtung. Bislang habe er von Zeitz-Ost zur Arbeit durchfahren können. Er muss jetzt umsteigen, das sei mit Wartezeiten von 25 Minuten verbunden. Von ähnlich langen Wartezeiten spricht auch Regina Krause, die sich als Bewohnerin der Elstervorstadt benachteiligt fühlt vom neuen Fahrplan. Nach ihrer Meinung würde es vor allem ältere Menschen, Förderschüler und Behinderte besonders treffen, die von der Zeitzer Unterstadt nach Ost wollen oder zum Klinikum und jetzt Umsteigen in Kauf nehmen müssen. „Will man uns drängen, unsere Wohngebiete zu verlassen und nach Zeitz-Ost oder in die Innenstadt zu ziehen?“ fragt sie in einem Leserbrief. Auch auf der Facebookseite der Lokalredaktion fragt eine Zeitzerin, warum man nun künftig keine direkte Verbindung mehr zwischen der Unterstadt und zum Beispiel dem Klinikum habe, was bisher mit den Linien 301 und 303 möglich gewesen sei. Man müsse jetzt viel mehr Zeit einplanen, meint sie.

Nach Ansicht von PVG-Chef Engel ist die Umsteigezeit zumutbar und nicht so lang wie beschrieben. Er spricht von fünf, maximal zwölf Minuten. „Unser Ziel war, die Unterstadt mit der Linie 302 besser zu erschließen“, sagt er. Man habe zudem die Streckenlänge der beiden anderen Stadtlinien verkürzt, um die Verspätungen zu verringern. „Über unsere Fahrgastzählgeräte in den Bussen haben wir an den Haltestellen die Zahl der ein- und aussteigenden Fahrgäste ermittelt“, so Engel. Die Auswertung habe dann zu dem Entschluss für die veränderte Linienführung geführt. Engel verweist zudem auf andere Buslinien wie die 850 oder 820, die in Zeitz genutzt werden könnten. „Es gibt Verbindungen, bei deren Nutzung nur geringe Wartezeiten beim Umsteigen entstehen“, ist er sich sicher. Laut einer Pressemitteilung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes hat die Umstellung den Vorteil, dass die Linie 302 künftig im 60-Minuten-Takt fahren kann. Außerdem bestehe an den Vor- und Nachmittagen montags bis freitags eine stündliche Verbindung ab Forststraße und Elsterhang bis zu Kaufland und nach Rasberg.

PVG-Chef Engel lenkt zudem ein, dass der neue „Fahrplan nicht in Stein gemeißelt“ sei. Das könne sich ändern, wenn das neue Verkehrskonzept in Zeitz greift, denn das sei bei dem Fahrplan ab 29. August noch nicht berücksichtigt.

Die Linienpläne sind auch zu finden unter der Rubrik „Fahrpläne, gültig ab 29.8.2013“ im Internet unter: www.pvg-burgenlandkreis.de