1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Museum Lützen: Museum Lützen: Ein Dichterfässchen zum 75. Geburtstag

EIL

Museum Lützen Museum Lützen: Ein Dichterfässchen zum 75. Geburtstag

Von Yvette Meinhardt 09.07.2003, 18:33

Lützen/MZ. - Gäste aus nah und fern drängten sich "im kleinsten Schlosshof von Deutschland". Kein Platz blieb leer. Es wurde ein herrlicher Sommerabend. Solisten der Kreismusikschule überzeugten durch ein erstaunliches Können. Sie boten leichte, beschwingte Volkstänze am Klavier zu vier Händen und gefielen mit ihren Einzeldarbietungen. Der musikalische Bogen reichte von Volksweisen bis zu Beethoven, Grieg und Bach. Zwischendurch reichte Bürgermeister Reichel immer wieder historische Kost. Mal entführte er die Gäste in die Vergangenheit des Schlosses, dann wieder blätterte er im Gästebuch und verlieh den ersten Dankeschön-Preis an unermüdliche Förderer des Hauses. "Höchstens sehr starker Sturm und Krankheit hält dieses Paar davon ab, auch sonntags ins Museum zu kommen", verriet Reichel in seiner kleinen Laudatio und verlieh Anne-Marie und Heinz Volkhardt eine eigens geschaffene Skulptur. Jene besteht aus einer antiken Säule, Dichterfässchen, Tinte und Papier. "Das ist aber eine Überraschung", sagte der 83-jährige Preisträger.

Sehr gut auf das Fest vorbereitet hatte sich Dr. Ingwald Elsner. Sein Vater Hermann Elsner stritt sein Leben lang für das Museum. "Mit ganz beschränkten Mitteln leistete er einen unheimlichen identitätsstiftenden Dienst, sammelte und gestaltete, organisierte und baute das Museum um und auf", erinnerte der Sohn. Gleichzeitig mahnte er, die heute "fehlende Identität mit dem Heimatort neu zu beleben". Gut 40 Jahre lang sei der Lehrer Elsner für das Museum aktiv gewesen. Vor 30 Jahren stürzte er bei der Sanierung des Schlosses vom Gerüst und starb. Bürgermeister Reichel erinnerte an diesen für Lützen bedeutenden Mann und enthüllte im Beisein von Tochter und Sohn eine Gedenktafel.