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We drive to help Mit Trikes und amerikanischen Polizeiwagen wird Haus Herz in Zeitz unterstützt

Mehr als 2.300 Euro brachten Rundfahrten durch Zeitz für „Haus Herz“ ein. Wie das gelang.

Von Yvette Meinhardt Aktualisiert: 16.06.2022, 20:55
We drive to help: Torsten Tatge (links) und Silvio Sander fuhren mit  amerikanischen Polizeiautos durch Zeitz.
We drive to help: Torsten Tatge (links) und Silvio Sander fuhren mit amerikanischen Polizeiautos durch Zeitz. Foto: Yvette Meinhardt

Zeitz/MZ - Genau 2.325,48 Euro brachte die Aktion „We drive to help“ für das betreute Kinder- und Jugendwohnen im Haus Herz 2.0 in Zeitz ein. Davon soll für die elf Mädchen und Jungen in der Semmelweisstraße eine Gartenecke mit Sommerlounge eingerichtet werden, denn der Garten wurde neu gestaltet.

Das Geld dafür kam durch eine spektakuläre Aktion zusammen. 23 Trikes und sechs amerikanische Polizeiwagen waren am Samstag auf dem Zeitzer Neumarkt. Sie erregten nicht nur viel Aufsehen, sondern wer wollte, konnte für fünf Euro (oder mehr) eine Runde mit den PS-starken Gefährten durch die Stadt rollen. Am Abend fuhr der ganze Tross zur Eröffnung der Schwarzbiernacht auf den Altmarkt und ließ die Motoren aufheulen. „Wir sind von der tollen Resonanz in Zeitz total überwältigt“, sagt Hans Reucher, der zu den Organisatoren der Aktion gehört. „Wir hätten glatt noch bis Mitternacht unsere Runden fahren können, hatten aber nur eine Erlaubnis bis 21 Uhr durch Stadt und Umgebung zu touren.“

Extra aus Kulmbach war zum Beispiel Torsten Tatge mit seinem Polizeiauto angereist. „Es ist komplett im Original-Zustand und lief bis 2018 im Polizeidienst in Los Angeles“, erzählt Tatge. Es ist ein Chevrolet Suburban des traditionsreichen amerikanischen Automobilkonzern General Motors (GM). Er zählt zu den größten in Serie gebauten Geländewagen, besitzt 300 Pferdestärken unter der Motorhaube und fährt locker 160 Kilometer pro Stunde. Der SUV besitzt einen 7,4-Liter-V8-Motor.

„Ich habe das Auto vor drei Jahren in Berlin gekauft, denn in meiner Freizeit lege ich als DJ auf und brauchte ein Auto, wo die gesamte Technik hineinpasst“, sagt Tatge. Mit diesem Chevrolet habe er nun eins gefunden. Das Blaulicht habe er freilich abgeklebt, aber es sei noch im Original erhalten und würde auch funktionieren. Aber man dürfe es nicht mehr benutzten. Über die Benefiz-Aktion in Zeitz habe der Kulmbacher über WhatsApp und Facebook erfahren, wo man miteinander sehr gut vernetzt sei und habe spontan zugesagt. „Das ist eine tolle Sache und alle Gäste sind sehr nett. So war Zeitz für mich auf jeden Fall eine Reise wert“, sagt er. Auch im Alltag sitzt er hinter einem Steuer, denn er arbeitet als Kraftfahrer. Genauso wie sein Freund Silvio Sander, der ebenfalls mit einem Polizeiauto am Start war.

Unterstützung gab es von den Helfern des Hauses Bärenherz in Leipzig. „Es war eine coole Tour und eine schöne Sache für die Kinder“, sagt Steffen Gerster. Der Kfz-Mechaniker und seine Tochter fuhren eine Runde mit dem Trike. Dieses hatte stolze 140 PS und eine Automatik-Schaltung. „Ich überlege jetzt echt, ob ich mir ein Trike kaufen werde“, sagt Gerster. Der ganze Tross zog nach der Show von Zeitz ins thüringische Aga weiter. Im dortigen Strandbad übernachteten jene Fahrer, die nicht am Samstag wieder nach Hause fuhren. Ein Teil bleibt bis Dienstag. „Am Sonntag luden wir die Kinder ins Bad ein, überreichten das Geld und verbrachten einen schönen gemeinsamen Tag mit baden und grillen“, sagt Reucher. Und vielleicht komme man im nächsten Jahr wieder.