1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Mit Sekt gegen «Manitschka»

Mit Sekt gegen «Manitschka»

Von Maria Barsi 30.06.2006, 17:26

Profen/MZ. - Auf den Namen "Manitschka" taufte Landrat Harri Reiche (parteilos) am Freitag im Baufeld Schwerzau des Tagebaus Profen das in Gelb, Rot, Grün und Grau gekleidete starke Mädchen, das bis dahin schlicht und einfach der Schaufelradbagger SRs2000 / 1580 mit dem Spitznamen "Tschechenbagger" war. Eine Verbeugung vor dem ersten Einsatzort des Baggers in Tschechien, von wo eine Delegation zur Inbetriebnahme kam.

Mit dabei waren neben dem Landrat des Burgenlandkreises und des Stellvertreters aus Weißenfels auch Vertreter der umliegenden Gemeinden und ehemalige Schwerzauer, "die uns den Weg an dieses Abbaufeld heran überhaupt erst freigemacht haben", so Horst Schmidt bei der Begrüßung der Gäste. Schmidt ist Direktor Bergbau / Veredlung der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag), 30 Jahre mindestens werde das Großgerät nun seinen Dienst tun, wenn es ordentlich gewartet werde, verhieß Gerhard Nies, Geschäftsführer der Man Takraf GmbH, dessen Mitarbeitern eine besondere Beziehung zu diesem Bagger nachgesagt wird. Er wurde nämlich 1984 von Takraf in Lauchhammer gebaut.

Und auch Wolfgang Jahn, aus der Leitungsmannschaft der Bea Elektrotechnik und Automation GmbH sagte in Richtung des Kaufmännischen Geschäftsführers der Mibrag Heiner Krieg: "Sie haben hier jetzt eines der modernsten Geräte Europas." 45 Kilometer Kabel verschlang der Bagger, dazu vier Videokameras zur Anlagensicherung und -überwachung. Dabei sei die Wertschöpfung über die Bea-Niederlassung Zeitz in der engeren Umgebung geblieben, habe man auch Sub-Unternehmen überwiegend aus der Region herangezogen. Der Auftrag der Mibrag hat insgesamt einen Umfang von 19,7 Millionen Euro.

Landrat Reiche hörte es mit Wohlgefallen, erinnerte daran, dass die Braunkohle den Burgenlandkreis mit dem Kreis Weißenfels verbinde und betonte: "Die Kohle hinterlässt hier keine Kraterlandschaften." Auf die Mibrag sei da Verlass. Sagte es und donnerte eine Flasche Rotkäppchen-Sekt zur Baggertaufe an Manitschkas Schaufelrad.

Baggerfahrer Rolf Elsner fuhr das Gerät samtweich an und es hätte nicht besser klappen können, dem strahlenden Gesicht von Bea-Projektleiter Hardy Grothe nach, der für die ingenieurtechnischen Leistungen zuständig war. "Das haben wir erwartet, dass das alles klappt", sagte er freilich.