Mineralienbörse Mineralienbörse: Steinerne Schätze verzaubern gleich mehrere Generationen
ALTTRÖGLITZ/MZ. - Am Samstag avanciert das Hyzet Kultur- und Kongresszentrum in Alttröglitz zum Treff für Sammler. Der Verein Mineralien- und Fossilienfreunde Elsteraue lädt zur Mineralienbörse ein.
"Ich war früher selbst in der ehemaligen Arbeitsgruppe in Deuben engagiert und schaue immer wieder gern vorbei", plaudert Wilfried Wagner. Als einstiger Schulleiter fehlte ihm für dieses Hobby die Zeit, doch jetzt als Rentner überlegt er, wieder aktiver zu werden. "Ich habe zu Hause vier Vitrinen voller Steine, dazu noch zwei thematische Sammlungen, eine über Vorkommen im Tagebau Profen und die andere über Vulkangestein", plaudert der Hohenmölsener. Auch dieses Mal wird er fündig, kauft einen Stein mit eingeschlossenem Kristall aus Bad Kösen und einen blauen Azerit aus dem Schwarzwald. "Im nächsten Jahr bin ich garantiert mit einem Stand dabei", verrät Wagner. Seine Frau findet unterdessen die passenden Geschenke zu seinem Geburtstag.
42 Aussteller, die meisten aus Mitteldeutschland, bieten ihre steinernen Schätze feil. Auch aus Frankfurt / Main, dem Erzgebirge und Tschechien kommen die Akteure. "Im Veranstaltungskalender habe ich von der Börse gelesen", erzählt Sergey Zhdanov. Der Bergingenieur lebt in Most und zeigt wunderschöne russische Smaragde und Platinminerale aus dem Ural. "Ich bin über das fachkundige Publikum sehr erfreut und werde bestimmt wiederkommen", sagt der Tscheche. Ebenfalls zum ersten Mal ist Michael Streckenbach in der Elsteraue dabei. "Früher war ich mal bei einer Börse in der Kneipe in Runthal, doch das ist Jahre her", sagt der Thüringer. Der Aussteller erwarb ein ganz besonderes Stück: einen ungewöhnlich rund geformten Baryt, der auf einem Quarz sitzt. "Der Verkäufer gibt an, dass er aus Kamsdorf bei Saalfeld stammt. Doch das glaube ich nicht. Ich kenne nämlich dieses Gebiet und werde das Rätsel des Steines lösen", sagt Streckenbach.
Drei Generationen vereint der Ausstellungstisch der Familie Paulisch. Hier bieten Josef, Heiko und Marvin Paulisch eigene Fundstücke zum Verkauf. "Wir fahren regelmäßig mit der Fachgruppe in die Nähe von Stuttgart, klopfen dort in einem Schieferbruch und fanden schon so manchen Schatz", erzählt Senior Josef Paulisch. Der 69-Jährige hat das ehemalige Kinderzimmer umgestaltet, hier stehen sieben Vitrinen, weiteres Sammelgut bewahrt er in Wohnstube, Korridor und Garage auf. "Wer von einem Hobby ergriffen ist, kann nicht mehr davon lassen", sagt er und freut sich auf die nächste Schatzsuche im Mai. Die Veranstalter schauen zufrieden in die Runde. "Wir haben 450 Gäste gezählt, viel mehr als letztes Jahr", zieht Vereinschef André Späte ein erstes Resümee.