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«Mein Herz für Weißenfels» «Mein Herz für Weißenfels»: Gedicht für die Heimatstadt

Von Bärbel Schmuck 14.11.2001, 14:54

Weißenfels/MZ. - "Für eine saubere Stadt sind wir bereit, den mutwilligen Zerstörern entgegen zu treten. Und meistens werden wir auch noch beschimpft dafür." Dies schreibt eine Rentnerin, die zu den über hundert Bürgern gehört, die sich bisher an der Aktion "Mein Herz für Weißenfels" beteiligt haben. Auch in anderen Zuschriften wird der Ruf nach Ordnung und Sauberkeit immer lauter. Hundehalter, die ihren Dreck lieber anderen überlassen und ihre Vierbeiner nicht anleinen, müssten mehr kontrolliert werden, wünschen sich Weißenfelser vom Kind bis zum Senior. Ordnungsamt und Polizei sollten Bürger, denen ein sauberes Stadtbild am Herzen liegt und die das Papier anderer von Straßen aufsammeln, mehr unterstützen.

Doch nicht nur, was sich in Wei- ßenfels ändern soll, bewegt die "Schreiber". Die Sanierung der Altstadt samt Gleitshaus und Novalishaus freut die meisten ebenso wie die stark gewachsenen Kulturangebote im Kulturhaus, im Seumeclub und beim Live-Club. Auch die Allwetterrodelbahn erfreut sich zunehmender Beliebtheit, weil sich der Betreiber ständig etwas Neues einfallen lässt. Ein Bürger hat sogar ein Gedicht unter dem Titel "Mein Weißenfels" an die Stadtverwaltung gesandt. "Mein Herz hängt an dieser Stadt, die auch ihre guten Seiten hat. Ich bestaunte die Akropolis in Athen. Doch: Mein Weißenfels ist auch sehr schön!", heißt es da unter anderem in dem Vier-Strophen-Werk. Die Frage "Was bin ich selbst bereit, zu tun, damit sich in Weißenfels etwas ändert?", beantwortet ein Mittvierziger so: "Wenn ich anderswo bin, nutze ich jede Gelegenheit, um für meine Stadt zu werben. Was er an Weißenfels gut findet, sind die Aktivitäten, die sich in kleinen Schritten in Sachen Schloss-Sanierung tun. Auch freut er sich über die Disko in der Schlachthofstraße und über die Entstehung einer neuen Sporthalle. Eine Arbeitslose bietet ihre Dienste als Kontrolleurin für rücksichtslose Hundehalter an. Ein Rentner schlägt vor, dass jeder eine Mark für das Schloss spenden sollte, damit es dort vorwärts geht. Eine Bürgerin wünscht sich, dass das Betteln vor der Kaufhalle an der Promenade der Kreisstadt aufhören möge. Eine 19-jährige Hundehalterin, die den Kot ihres Vierbeiners selbst von der Straße entfernt, fordert andere auf, es ihr gleich zu tun.

Noch bis zum Jahresende läuft die Aktion, zu der Weißenfels'' Oberbürgermeister Manfred Rauner die Bürger in einem offenen Brief aufgerufen hat, sich daran zu beteiligen. Die Fragebögen liegen in der Weißenfels-Information, im Bürgerbüro und im Service-Zentrum der MZ aus.