Maßarbeit in Holz und Plastik
Zeitz/MZ. - Reinhard Riedel und Wilfried Buschner haben wieder eine Herausforderung gemeistert. Nach zwei Monaten Arbeit werden die beiden Geschäftsführer der BRS Modellbau und Tischlerei GmbH in Zeitz in dieser Woche das Modell eines Maschinenbetts für eine Werkzeugmaschine an die Gießerei Meuselwitz liefern.
Die elf Meter lange Form ist das exakte Abbild jenes Maschinengehäuses, das davon in der Gießerei gegossen wird. "Natürlich ist die Größe des Modells beeindruckend", sagt Wilfried Buschner. Aber die besondere Herausforderung beim Bau solcher Modelle liege in der Formenvielfalt und der Masse der Ansatzstücke. Die müssen den besonderen Ansprüchen der Gießerei bei der Formherstellung entsprechen und auf den Bruchteil von Millimetern genau gearbeitet sein. Das sind Aufgaben, die nur Spezialisten erfolgreich meistern können. Deshalb legen die Geschäftsführer auch besonderen Wert auf die Ausbildung von Modellbauern in der eigenen Firma oder auf die weitere Qualifizierung von Tischlern zu Modellbauern im Unternehmen.
Erfahrungen im Bau großer Holzmodelle haben Riedel und Buschner schon seit Jahrzehnten. Schließlich waren sie bis 1991 Mitarbeiter der Zemag Zeitz und haben Modelle für Braunkohlenanlagen gebaut, die von der Zemag hergestellt wurden. "Damals waren einzelne Modelle sogar noch größer als die, die wir jetzt machen", sagt Reinhard Riedel. Er ging mit Buschner im Zuge der Auslagerung der Zemag-Modellbauabteilung unternehmerisches Risiko ein. Sie gründeten 1992 die BRS Modellbau und Tischlerei GmbH. Zehn Mitarbeiter gingen mit ihnen. Heute hat die Firma 26 Beschäftigte, davon vier Lehrlinge. Die Spezialität des Unternehmens ist der Modellbau, Tischlerarbeiten machen nur noch einen Bruchteil aus. Gießereien wie Meuselwitz, Silbitz Guss, Wetterzeube und Tangerhütte vertrauen auf das "Know-how" der Zeitzer Spezialisten. Die kennen sich bestens in der Verarbeitung von Holz aus und auch in der Herstellung von Kunststoffmodellen, die zunehmend gefragt sind.
Von Modellen für Großteile von Windkraftanlagen, über Modelle für Papierschneide- und Werkzeugmaschinen bis hin zu Modellen für Raupenkettenglieder haben die Zeitzer Spezialisten schon vieles aus Holz gebaut, was später in gusseiserner Form zum Einsatz kam. Jetzt erhoffen sie sich mit der Ansiedlung von Zeitzer Guss in unmittelbarer Nachbarschaft einen weiteren Impuls auch für die Entwicklung ihrer Firma.