Manchester-Triage-System Manchester-Triage-System: So legt dass Klinikum Dringlichkeit in Rettungsstelle fest

Zeitz - In der Notaufnahme des Zeitzer Klinikums sollen die Patienten schnell und optimal versorgt werden. Angesichts zeitweilig überfüllter Wartezimmer und nach wie vor vieler Patienten, die keine Notfälle sind, ist das ein hartes Brot für das Team. Helfen soll das Manchester-Triage-System, ein standardisiertes und international anerkanntes Verfahren zur medizinischen Ersteinschätzung von Patienten innerhalb der Notfallversorgung. „Ziel ist es, nach Festlegung der Behandlungsprioritäten, Patienten schnell und optimal zu versorgen“, sagt Lars Frohn, Geschäftsführer der Klinikum Burgenlandkreis GmbH, zu der das Georgius-Agricola-Klinikum in Zeitz gehört.
Gesetzliche Vorgabe
Nachdem neue gesetzliche Regelungen vorgaben, dass alle Kliniken ein Stufen-System haben müssen, um bei Notfallpatienten Prioritäten zu setzen, entschied sich das Klinikum Burgenlandkreis für das Manchester-Triage-System. Der Name kommt daher, dass 1995 in Manchester zum ersten Mal das System in den dortigen Krankenhäusern eingeführt wurde. Wobei Triage so viel wie Sichtung oder Einteilung bedeutet. „Die damit verbundene Idee ist, eine Einteilung anhand der Dringlichkeit der medizinischen Behandlung mittels eines Stufenmodells zu ermöglichen“, erläuterte Frohn. Das System erleichtere gerade bei hohem Patientenaufkommen diese Einteilung und damit die Erstversorgung. Natürlich wird damit nicht unterstellt, dass das Team um den Leitenden Oberarzt und Chef der Notaufnahme Markus Preußler, solche Einschätzungen und Einteilungen nicht vornehmen kann. Vielmehr strukturiert das Manchester-Triage-System diesen Prozess. „Dieses System bietet uns die Möglichkeit, noch effektiver die Schwer- und Schwerstkranken oder -verletzten herauszufiltern und ihnen eine umgehende Behandlung zukommen zu lassen“, so Preußler, „ob die Patienten mit dem Rettungsdienst kommen oder sich selbst vorstellen, spielt dabei keine Rolle.“
Besser strukturiert
Für die Einteilung gibt es sozusagen fünf Stufen. Von „Nicht dringend“ über „Normal“, „Dringend“ und „Sehr dringend“ bis „Sofort“. Was bei letzterem auch noch durch die rote Hintergrundfarbe unterlegt ist. In diesem Fall besteht unmittelbare Lebensgefahr, und die Notaufnahme stoppt alle anderen Tätigkeiten. Wer zum Beispiel als dringend eingestuft wird, kommt zeitlich nach den Notfällen. Alles andere - normal und nicht dringend - sind eigentlich keine Notfälle. Sie hätten genau genommen in der Notaufnahme nichts zu suchen.
Ob das System letztendlich dafür sorgen kann, dass die Notaufnahme deutlich weniger als Hausarztersatz genutzt wird als bisher, weiß noch niemand. Aber für die Mitarbeiter der Notaufnahme ist auf jeden Fall eine sichere und begründbare Basis für die Behandlungsreihenfolge gegeben. Weniger Patienten werden es aber offensichtlich nicht. Ein Zeitzer erzählte, dass er bei gesundheitlichen Problemen vorzugsweise die Notaufnahme aufsucht. „Mir macht es dann auch nichts aus, länger zu warten, aber ich fühle mich da besser aufgehoben. Dass dringendere Fälle vor mir drankommen, ist klar.“ (mz)