Kretzschau Kretzschau: Erstes Fazit nach Ankunft der Flüchtlinge

Kretzschau - Ein erstes Zwischenfazit zur Arbeit in der neu eingerichteten Flüchtlingsunterkunft in Kretzschau wird Walter Weber, Leiter der Jugendherberge, beim Bürgerkaffee am Sonntag ziehen. „Es wird einen Bericht über unsere Erfahrungen der ersten Tage geben“, sagte Bürgermeisterin Anemone Just (CDU). Auch Just wird am Sonntag in der Herberge sein. Zudem wird Sozialarbeiterin Gerda Kipping über die Flüchtlingsarbeit in der Herberge berichten. Beginn des Cafés ist 10.30 Uhr in der Jugendherberge. Anwohner werden die Möglichkeit haben, mit den Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen. Die Herberge ist seit vergangenem Sonntag eine offizielle Außenstelle der überfüllten Zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge (Zast) in Halberstadt. Rund 30 Syrer, darunter drei Familien, leben seitdem in Kretzschau.
Informationen zum Engagement
Beim Bürgercafé wird es auch aktuelle Informationen dazu geben, wie sich Anwohner künftig in der Flüchtlingshilfe engagieren können. „Viele der angekommenen Syrer haben bereits angekündigt, dass sie Deutschunterricht nehmen wollen“, sagte Just. Zum Teil sei der Unterricht angelaufen, sagte Christin Scharf von der Initiative „Fremde brauchen Freunde“.
Die Initiative hat mehrere Arbeitsgruppen eingerichtet, um den Flüchtlingen mit Unterricht, Freizeitangeboten und Spenden zur Seite zu stehen. Zum künftigen Vorgehen werden Mitglieder von „Fremde brauchen Freunde“ am Sonntag informieren. In der Nacht der Ankunft hatten rund 40 Kretzschauer und Bewohner aus benachbarten Orten die Flüchtlinge in der Herberge empfangen.
Gedankenaustausch in Kirche
Am Sonntagabend findet zudem ein Friedensgebet in der evangelischen Kirche in Kretzschau statt. Beginn ist 18.30 Uhr. Mit Blick auf die umstrittene Zast-Außenstelle im Ort möchte Pfarrer Christoph Roßdeutscher eine Plattform des Gedanken-Austausches für die Bewohner bieten. Er habe das Gefühl, dass der Streit um die Flüchtlingspolitik die Bevölkerung des Ortes spalten könnte. „Wir möchten die Gefühle und den Verstand wieder auf ein Level bringen“, sagte Roßdeutscher. (mz)
