Kindersachenbörse in Hohenmölsen Kindersachenbörse in Hohenmölsen: Bürgerhaus wird Kaufhaus

Hohenmölsen/MZ - Nina strahlte mit der Herbstsonne um die Wette. Das fünfjährige Mädchen war am Samstagvormittag stolze Besitzerin eines Fahrrades geworden. Mutti Stefanie Richter musste dafür nicht allzu tief in die Geldbörse greifen. Lediglich 15 Euro hat das schicke Bike gekostet. Da waren also noch ein paar Euro für eine Jacke, Mütze und Handschuhe drin.
Zum elften Mal hatte die Kindersachenbörse, zweimal im Jahr organisiert von der Krabbelgruppe der evangelischen Kirchengemeinde Hohenmölsen, ihre Türen im Bürgerhaus geöffnet - da gab es für Stefanie Richter kein Halten mehr. „Ich besuche die Kindersachenbörse regelmäßig. Es ist bereits meine vierte. Ich bin alleinerziehend und arbeite nur halbtags. Da muss ich mich ganz schön strecken und jeden Euro dreimal umdrehen“, war von der jungen Frau zu hören, die mit der Tochter , einer gut gefüllten Tasche samt Rad das Hohenmölsener „Kinderkaufhaus“ glücklich verließ.
Etwa 15 Helfer haben die Tische und Kleiderständer in zwei Räumen des Hauses gut gefüllt und die Kindersachen übersichtlich eingeordnet. Sieben Stunden haben sie vor der Öffnung der Türen dafür bereits gearbeitet. Weit über 1 000 Teile, so schätzte Almuth Wisch, eine der Organisatorinnen, seien diesmal eingegangen. Die Preise für die Kinderware lege jeder selbst fest. Wer pfiffig sei, habe als Kunde sogar noch etwas Verhandlungsspielraum. Zehn Prozent des Preises gehen in die Kinderarbeit der evangelischen Kirche, die zum Kirchenkreis Naumburg-Zeitz gehört.
Zum Tag der Einheit findet rund um das Bürgerhaus das 20. Kinder-, Stadt- und Vereinsfest statt. Auf die Besucher warten viele Aktivitäten und bunte Stände. Vereine und Zirkel präsentieren ihre Arbeit. Ab 16 Uhr gibt der Stadtchor Lyra Hohenmölsen gemeinsam mit den Elstertaler Heimatmusikanten in der evangelischen Kirche St. Petri ein Konzert. Die evangelische Kirchgemeinde Hohenmölsen gehört zum Kirchenkreis Naumburg-Zeitz und zur Region nördliches Zeitz (Noezz). Mehr Informationen zur Noezz-Region gibt es online unter: www.noezz.de (pw/clp)
Es werden immer mehr, die ihre Sachen bringen, aber auch die Zahl der Käufer steigt von Jahr zu Jahr, schätzte Helferin Kathrin Lisker ein. Das Börsen-Team war um die Mittagsstunde recht sicher, dass fast jedes zweite Stück seinen Besitzer gewechselt hat. Marie Bach war Neuling auf der Börse. Ihr Eindruck: „Manche Preise haben mir nicht behagt, die meisten aber schon.“ Extra aus Reichardtswerben war Kerstin Hecht gekommen. Sie wollte für ihren Sohn Garderobe kaufen. Bei den Hosen fand sie etwas Passendes. „Man kann hier immer Schnäppchen machen. Es lohnt sich, früh aufzustehen an einem solchen Sonnabend“, meinte sie und suchte weiter. Während Eltern ihre Kinder gut einkleideten, suchten vor allem Großeltern Spielsachen. Und wurden auch da fündig zwischen Legobausteinen, Plasteautos, Rollern und Plüschtieren.
Voll bepackt bahnte sich Yvonne Schaffner aus Trebnitz den Weg zur Kasse. „Ich habe für meinen Sohn Jan ganz viel Wintergarderobe gekauft. Die Auswahl ist riesig und die Preise finde ich akzeptabel“, plauderte sie nach dem Shoppen. „Solch ein Einkauf hilft mir in der Haushaltskasse total. Ich denke, ich habe bestimmt hundert Euro gespart und mein kleiner Sohn kommt gut angezogen durch die bevorstehende kalte Jahreszeit“, schätzte die junge Mutter ein. Die nächste Kindersachenbörse findet erst im kommenden Jahr statt. Fans des Kinderkaufhauses sollten sich den Frauentag, den 8. März, vormerken. Dann öffnen sich die Türen zur Kindersachenbörse.