Kinder aus dem Fröbelhaus sagen Pittiplatsch adieu
ZEITZ/MZ. - "Und die hilft auch kleinen Baumeistern", sagte Margit Scherling, die Leiterin der Einrichtung. Denn die Kinder müssen mit ihren Holzbausteinen nicht mehr auf weichen Teppichen spielen. Sie können nun auf festem Untergrund ihrer Phantasie freien Lauf lassen.
Das Fröbelhaus ist seit Juli des vergangenen Jahres komplett umgebaut worden. Am Montag erhielt Margit Scherling den Schlüssel für das neue alte Haus aus den Händen von Ingrid Treuner, Geschäftsführerin der Stiftung Seniorenhilfe Zeitz, dem Träger der Einrichtung, und vom Zeitzer Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP). Rund 622 000 Euro sind in den vergangenen Monaten im und am Haus verbaut worden, damit sich Kinder und Mitarbeiter wieder so richtig wohlfühlen können. Vom alten Fröbelhaus blieben praktisch nur noch die Grundmauern stehen, Nebengebäude wurden abgerissen. An ihrer Stelle entstand ein sogenanntes Therapiezimmer, in dem die Kinder künftig turnen und sich bewegen können. Komplett verändert ist die Raumaufteilung. Damit haben die 20 Krippenkinder nun nicht nur einen Gruppenraum, sondern auch einen Wasch- und einen Schlafraum. "Damit sind sie vor dem Trubel und dem Temperament der Größeren etwas geschützt", erläuterte Margit Scherling beim offiziellen Übergabeakt vor Vertretern der am Bau beteiligten Firmen, vor Vertretern der Stiftung, der Stadt- und Kreisverwaltung und der Elternschaft.
Möglich wurden die Arbeiten mit Hilfe des Konjunkturpaktes II der Bundesregierung. Daher kamen immerhin rund 444 000 Euro, sagte Ingrid Treuner. Weitere 63 000 Euro steuerte die Stadt bei und 114 000 Euro habe die Stiftung draufgelegt, um einen Traum wahr werden zu lassen. Denn schon 2007 hatte sich die Kindertagesstätte beim Land Sachsen-Anhalt um Fördermittel beworben. Die Bewerbung war jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Aber: Die damals eingereichten Unterlagen waren immerhin Grundlage dafür, dass die Kita Anfang 2009 in die engere Auswahl für die Förderung aus dem Konjunkturpaket II gekommen ist. Diese Nachricht bescherte dem Team eine Zeit voller Aufregung, Freude und Hoffnung, sagte Treuner. Die erlösende Nachricht kam im März.
Während der Bauzeit zogen die 65 Mädchen und Jungen vorübergehend in die ehemalige Kindertagesstätte Pittiplatsch in Zeitz-Ost um und fanden dort dank der Hilfe der Stadtverwaltung ein gutes Ausweichquartier. Nun sind sie aufgeregt und haben längst begonnen, ihr Spielzeug zusammenzupacken. Denn am Mittwoch beginnt der Umzug zurück zum Schützenplatz. Die Kinder erobern ihr neues Heim am kommenden Montag. "Sie werden aus dem Staunen nicht herauskommen", ist sich Margit Scherling sicher. Denn ihr Haus empfängt sie so hell und freundlich wie noch nie, mit terrakottafarbenem Boden und beruhigendem Gelb an den Wänden. Die Farben sind auf die Möbel abgestimmt. Dass sich die Komposition positiv auf das Wohlbefinden von Kindern und Erziehern auswirkt, davon ist Scherling überzeugt. Außerdem helfe sie den Kindern, ein gesundes Farbempfinden auszuprägen.