Bäcker wehrt sich Kalkstraße in zeitz: Bäcker wehrt sich - Räuber gerät bei einem dreisten Überfall an die Falschen

Zeitz - Das ging schnell: Nur 24 Stunden, nachdem ein 30 Jahre alter Mann aus Zeitz versucht hatte, mit einem Überfall die Tageseinnahmen einer Bäckerei in der Kalkstraße zu erbeuten, sitzt er hinter Gittern. Am Donnerstagmittag war der Mann, der der Polizei kein unbekannter ist, am Amtsgericht dem Haftrichter vorgeführt worden.
Und der hat im Sinne eines Antrags der Staatsanwaltschaft entschieden: Der Mann aus Zeitz, der in der Vergangenheit bereits wegen Kfz-, Eigentums- und Drogendelikten aufgefallen war, befindet sich nun in Untersuchungshaft. Laut Amtsgericht sind der dringende Tatverdacht und Fluchtgefahr dafür ausschlaggebend. Vorgeworfen wird dem 30-Jährigen im aktuellen Falle der Versuch des schweren Raubes.
Angetrunken hatte er am Mittwochmittag versucht, mit einem Teleskopschlagstock die Bäckerei zu überfallen. Da hatte er jedoch die Rechnung ohne Bäckermeister Thomas Walther gemacht, der den Mann mit tatkräftiger Unterstützung eines Kunden überwältigte.
„Ich saß hinten bei der Büroarbeit und da schrie plötzlich vorn im Geschäft jemand laut ,Überfall’“, erzählt der 52-Jährige. Er habe erst an einen Scherz gedacht, als es dann aber zum zweiten mal schrie, eilte er seiner Mitarbeiterin im Verkaufraum zu Hilfe. Dort stand ein mit Schal und Kapuze notdürftig vermummter Mann und fuchtelte mit einem Schlagstock: „Geld raus oder es gibt Dresche!“, habe der gerufen, erinnert sich Walther.
Bäckermeister und ein Kunde bringen Räuber zu Fall
Doch der Bäckermeister machte ihm in einem so bedrohlich ernsten Tonfall deutlich, dass er kein Geld bekomme, dass der Räuber ins Trudeln geriet. In der Gewissheit bei dem Bäcker an den Falschen geraten zu sein, drehte er sich zu einem Kunden: „Dann will ich eben Dein Geld.“ Dieser entgegnete: „Du willst doch mein Geld, dann muss ich meine Jacke ausziehen.“
Ein Zwinkern Richtung Bäcker später, ist der Schlagstock mit der Jacke kalt gestellt und der Räuber liegt am Boden, niedergerungen von Thomas Walther und seinem beherzten Kunden. Augenblicke darauf führen herbeigerufene Polizisten den Mann ab. Es hätte nicht besser laufen können für den Bäckermeister.
Raubüberfälle in Geschäften geschehen immer wieder. Allerdings, so Polizeisprecher Thomas Ortmann, sind sie nicht allzu häufig. „Das ist ein Schuh, der uns wenig drückt“, sagt der Polizist. Im Falle eines Falles rät er Betroffenen, nicht den Helden zu spielen und weder Leben noch Gesundheit zu riskieren. Sachwerte, die Räubern im Ernstfall ausgehändigt werden, seien zu ersetzen. Gut wäre, wenn Betroffene sehr aufmerksam sind und sich so viele Details wie möglich von den Tätern einprägen. Diese Informationen würden der Polizei bei ihrer Arbeit helfen. (mz)