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Jubiläum in Zeitz Jubiläum in Zeitz: Ein Blick ins Amtsgericht

Von Anja Melior 08.06.2016, 10:30
Zeitzer Amtsgericht
Zeitzer Amtsgericht René Weimer

Zeitz - In diesem Jahr wird das Zeitzer Amtsgericht stolze 100 Jahre alt. Am Dienstag öffnete das Gebäude auf dem Herzog-Moritz-Platz seine Pforten für Besucher. Es bestand die Möglichkeit, mit Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen und sich im Gebäude umzusehen. Am Nachmittag wurde außerdem eine Ausstellung mit Werken von Michael R. Dyroff eröffnet.

Die Damen vom Grundbuchamt

Sie sind die erste Anlaufstelle für Bürger, die Fragen und Wünsche zu Grundstücksangelegenheiten haben: Sandra Seidel und Jacqueline Bugattke. Das Grundbuchamt wird nur auf Antrag tätig. Ein richterlicher Beschluss ist hier nur selten vonnöten, Streitereien eher die Ausnahme.

Betreuungsangelegenheiten werden deutlich  mehr

Das Arbeitsaufkommen ist sichtbar. Vor Karin Baunack liegt ein Stapel Akten, den sie am Morgen erst auf den Tisch bekommen hat. Sie bearbeitet Betreuungsangelegenheiten. Entweder die Betroffenen selbst kommen zu ihr und stellen einen Antrag auf rechtliche Betreuung oder die Ämter wenden sich an sie. Das Arbeitsaufkommen hat sich in den letzten Jahren gerade in diesem Bereich im Amtsgericht deutlich erhöht. Der Platz für die Betroffenen-Akten im Büro ist fast vollständig erschöpft. 

Vom Keller nach oben

Das Hochwasser 2013 ging auch am Amtsgericht nicht spurlos vorbei. Das Aktenarchiv befand sich damals noch im Keller und zerstörte einen Teil der Dokumente. Die restlichen wurden mittels Gefriertrocknung „restauriert“. Aus Angst vor einer erneuten Überflutung des Kellers wurde das Archiv nun weiter nach oben verlegt. Andreas Zeuner weiß genau, wo er was findet. Er ist der Herr des Archivs.

Er hat den Überblick

Ernst-Wilhelm Schulze ist Direktor im Amtsgericht. Er kennt jeden Winkel des Gebäudes und hat auch zu jedem Amt und zu jedem Gerichtssaal eine Geschichte auf Lager. Er selbst meint, er kümmert sich um all die Dinge, die nebenbei anfallen. Am liebsten verhandelt er in seinem kleinen Gerichtssaal Bußgeldangelegenheiten. Er ist Güterichter. Das Güterichterverfahren ist eine besondere Form der einvernehmlichen Streitbelegung vor Gericht. Anders als bei der Entscheidung durch Urteil stehen nicht Paragrafen, sondern die jeweiligen Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten, die in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung womöglich nicht oder nicht vollständig zur Sprache gekommen wären, im Vordergrund.

Zellen im Kellergeschoss

Drei Zellen stehen im Kellergeschoss des Amtsgerichts bereit. Darin werden kurzzeitig Häftlinge verwahrt, die auf ihre Gerichtsverhandlung warten. Vom Keller führen dunkle Treppengänge direkt in den Gerichtssaal im zweiten Stock. (mz)