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Jubiläum in Zeitz Jubiläum in Zeitz: Carly Peran wird gefeiert

Von Susanne Hiegemann 29.03.2014, 12:21
Manchmal nimmt sich Carly Peran eine der beiden Gitarren, die Fans ihm zum 50. Geburtstag selbst gebaut haben, und spielt Familienhund Berta etwas vor.
Manchmal nimmt sich Carly Peran eine der beiden Gitarren, die Fans ihm zum 50. Geburtstag selbst gebaut haben, und spielt Familienhund Berta etwas vor. Susanne Hiegemann Lizenz

Kayna/MZ - Im März feierte der Musiker aus Kayna bei Zeitz mit einem großen Konzert, 900 Gästen und der italienischen Vorband Crossing Belt vor ausverkauftem Haus in Meuselwitz sein 20-jähriges Bühnen- und Berufsjubiläum. Das ist ein guter Grund, auch den Menschen hinter der Musik einmal vorzustellen.

Carl Wehner alias Carly Peran, vor bald 52 Jahren in Döbeln geboren, ist ein Künstler zum Anfassen. Ein Mann, der auch nach 20 Jahren Bühnenerfahrung in Zeiten des Erfolgs fest mit beiden Beinen auf der Erde steht. Ein Mensch, der seinen Beruf und seine Familie liebt und sich seinen Fans verbunden fühlt. Einer, der auf die lauten und leisen Töne des Lebens lauscht und sie in Musik verwandelt. „Mundpropaganda und neuerdings Facebook sorgen dafür, dass mir die Aufträge nicht ausgehen“, freut er sich, räumt aber ein: „Manchmal finde ich es ein wenig schade, dass ich gerade am Wochenende arbeiten muss, wenn mein Sohn Tizian (11) mit seiner Mannschaft Fußballspiele für den ZFC Meuselwitz bestreitet und ich ihn nicht begleiten kann. Aber dafür hole ich ihn täglich von der Schule ab und bringe ihn zu den Trainingsterminen.“

Wenn seine Frau Jana im Fotostudio arbeitet und der Sohn im Gymnasium lernt, hat Carly Peran Zeit für seine Musik. Dann nimmt er sich auch schon mal vor dem Aufstehen die Gitarre zur Hand und lässt sich zu neuen Liedern inspirieren. „Ein guter Freund von mir wurde bei einem Unfall vom Hals ab querschnittsgelähmt. Ihn bei meinem Besuch so hilflos dasitzen zu sehen, hat mich berührt, ich kannte ihn als vitalen Hünen und nun war er gelähmt. Nach sieben Jahren in diesem Zustand hat er aufgegeben …“ Um diese Eindrücke zu verarbeiten, schrieb Peran das Lied „Flieg, Engel flieg!“ und damit einen seiner größten Hits.

Manchmal wird er sogar für Trauerfeiern gebucht, was nicht immer leicht für den sensiblen Mann ist. Aber die Fans sind ihm heilig. Er weiß, was er ihnen zu verdanken hat, und tut, was er kann, um sie glücklich zu machen. Genau wie umgekehrt: „Ich habe immer noch Lampenfieber vor jedem Konzert, fahre daher lieber ein paar Stunden zu früh los und baue in Ruhe meine Technik auf. Und trotzdem kommt es nicht selten vor, dass schon Fans auf mich warten. Sie helfen dann tatkräftig mit.“

Die Anrainer in Kayna haben bisher offenbar keine Probleme mit ihrem musikalischen Nachbarn. „Hier wohnen total nette und tolerante Leute, darüber bin ich sehr froh. Seit September bis zum Konzert hatten wir hier zweimal pro Woche Bandprobe, aber keiner hat sich je beschwert“, freut sich der Sänger, der stolz darauf ist, dass seine Fans inzwischen wegen seiner eigenen Titel zu den Konzerten kommen und er nur noch wenige Songs von anderen nachspielt. „Heart of Gold“ von Neil Young darf allerdings an keinem Abend fehlen.