Jubiläum am Backblech Jubiläum am Backblech: Was Bäckermeister Thomas Walther an seinem Beruf so liebt

Zeitz - In der Backstube von Thomas Walther herrscht in diesen kalten Tagen eine wohlige Wärme, es duftet auch nach weihnachtlichen Gewürzen. „Ich liebe die Wärme, deswegen habe ich mich damals auch für den Beruf entschieden“, erzählt der Zeitzer Bäckermeister und schmunzelt.
Am 23. November 1992, also genau vor 25 Jahren, übernahm er den Laden in der Kalkstraße von dem damaligen Bäcker Heinz Reichardt, der wegen gesundheitlicher Probleme aufgeben musste. Seitdem versorgen er und seine fünf Angestellten die Kunden mit traditionellem Backhandwerk in Form von Brot und Brötchen sowie Gebäck. Für die Zeitzer Süßmäuler backt er mit großer Vorliebe Kuchen nach alten Rezepturen.
Vom gefüllten Streuselkuchen über Mohnkuchen bis hin zur Eierschecke
„Vom gefüllten Streuselkuchen über Mohnkuchen bis hin zur Eierschecke gibt es bei uns jeden Tag etwas Frisches vom Blech“, so Thomas Walther. Gerade jetzt in der Adventszeit hat er alle Hände voll zu tun, denn die Nachfrage nach Stollen und seinem begehrten Spekulatius-Gebäck sei auch in diesem Jahr wieder groß. „Die Schlacht um unseren berühmten Spekulatius hat wieder begonnen“, sagt der Bäckermeister und schmunzelt.
Für seinen berühmten Gewürzmürbeteig habe er sechs Jahre mit den Zutaten experimentiert, bis das Rezept für ihn perfekt war. Dabei ist er einer der wenigen Bäcker hier in der Region, der die weihnachtliche Nascherei selbst herstellt. Das traditionelles Handwerk wirkt sich auch auf den Geschmack und die Qualität der Produkte aus. „Unser Sortiment ist natürlich nicht so riesig wie bei Bäckerei-Ketten, dafür wissen wir hundertprozentig, was drinsteckt“, erklärt der Meister.
Wissen und die Liebe zum Handwerk
Dieses Wissen und die Liebe zum Handwerk schätzen auch die Kunden, von denen viele der Bäckerei seit Jahren die Treue halten. Dass das Handwerk es heutzutage nicht ganz einfach hat, weiß er auch. „In der Vergangenheit sind die Bäckereien fast ganz aus der Stadt verschwunden - neben uns gibt es nur noch einen weiteren“, erzählt er.
Noch zehn Jahre wird der 52-Jährige wohl in der Backstube stehen, dann würde er die Bäckerei gerne so langsam an einen Nachfolger übergeben. Davor würde Thomas Walther auch gerne noch sein Wissen an einen engagierten Lehrling weitergeben, der dem Beruf mit Lust und Liebe begegnet. „Den hab ich aber leider noch nicht gefunden“, sagt Thomas Walther. (mz)