Infektionskrankheit: Infektionskrankheit: Milzbrand im Burgenlandkreis

Naumburg/MZ/And - In einer Rinderherde im Burgenlandkreis ist Milzbrand amtlich festgestellt worden. Darüber informiert eine Pressemitteilung des Kreisverwaltung. In der betroffenen Mutterkuh-Herde sind bisher vier Tiere an der Infektionskrankheit verendet. Eine entsprechende Diagnose des Landesamtes für Verbraucherschutz in Stendal wurde am Donnerstag vom Friedrich-Löffler-Institut in Jena bestätigt.

Milzbrand ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium (Bacillus anthracis) verursacht wird und meist Paarhufer befällt. Auch Menschen können erkranken, wenn sie einer hohen Sporendosis ausgesetzt sind. Kontaktpersonen werden derzeit ermittelt, heißt es dazu. Die zuständige Kreisverwaltung des Burgenlandkreises leitete sofort alle erforderlichen Maßnahmen ein. Dazu gehören die Sperre des Bestandes, Handelsverbot, Beschränkung des Personenverkehrs und die Meldung im Tierseuchenachrichtensystem.

Die Herkunft der Krankheitserreger ist nach Aussage der Kreisverwaltung noch unklar. Da die Sporen im Boden Jahrzehnte überleben können, wird geprüft, ob Futtermittel kontaminiert worden sind. Möglichweise kam es im Rahmen des Hochwassergeschehens 2013 zur Anschwemmung von Milzbrandsporen auf Weideflächen.

Die Mehrzahl der Milzbrandfälle wurde bisher immer in Gebieten mit Grünland- und Weidewirtschaft festgestellt. In Jahren mit extrem hohen Niederschlagsmengen muss mit vermehrten Krankheitsfällen gerechnet werden. Die letzten Fälle in Deutschland traten 2009 in Bayern auf.

Im Hinblick auf das Vorkommen bei verschiedenen Haus-und Wildarten sowie beim Menschen spielt deren unterschiedlich stark ausgeprägte Empfänglichkeit eine Rolle. Hoch empfänglich sind Schaf, Ziege, Rind, Büffel, Pferd, Kamel, Rentier, Elefant und Nerz, mittelmäßig empfänglich sind Hund, Katze, Ratte und letztendlich der Mensch. Wobei eine Übertragung von Mensch zu Mensch als sehr unwahrscheinlich gilt: Es wurde bislang kein solcher Fall dokumentiert.