"Heinrich Heine" "Heinrich Heine": In diesem Zeitzer Gartenlokal wird es richtig kuschelig

Zeitz - Im Kaminofen prasselt ein warmes Feuer, Kerzenlicht sorgt für eine heimelige Stimmung. Hinter der Theke steht Ines Palmai und schenkt ein kühles Blondes aus. Obwohl die Sommersaison zu Ende ist, ist ihr Gartenlokal „Heinrich Heine“ in Zeitz gut besucht.
„Die meisten Gäste kommen nicht nur aus den umliegenden Gärten hierher, sondern vor allem aus dem nahen Wohngebiet“, erklärt die Gastwirtin. Sie schätzen es, dass „ihre Heine“, wie sie das Lokal liebevoll nennen, das ganze Jahr über geöffnet ist. Um für die kommenden kalten Tage gut gerüstet zu sein, hat Palmai gerade erst einen neuen Kamin in der Gaststube aufgestellt. „Mein alter Ofen war durchgebrannt. Den neuen habe ich diese Woche in Betrieb genommen.“
Gartenlokal „Heinrich Heine“ in Zeitz: Dart und Schnitzel in heimeliger Runde
Hier, am warmen Ofen tauscht man sich in den kühler gewordenen Abendstunden aus oder spielt eine Runde Dart zusammen. Palmai: „Inzwischen ist der Sport bei den Gästen so beliebt geworden, dass wir regelmäßig kleine Dart-Turniere hier austragen.“
Zur Stärkung zwischendurch bietet die Gastwirtin kleine, einfache Snacks wie Schnitzel, Ragout fin, Suppe oder Pommes an. „Ich wollte nie Schickimicki, sondern liebe die einfache Gemütlichkeit.“
Gartenlokal „Heinrich Heine“ in Zeitz: Ines Palmai schmeißt den Laden allein
Jeden Sonntag kocht Palmai auf Bestellung ein frisches Tagesgericht zu Mittag, das aus echter Hausmannskost besteht. Ihre Spezialität: Original ungarischer Gulasch. „Ein Geheimrezept meines Vaters, der aus Ungarn stammt“, verrät sie lachend. Und auf Wunsch veranstaltet sie hier auch Geburtstags- und Weihnachtsfeiern. Da sie das Lokal allein betreibt, kümmert sie sich neben der Küche auch um Einkäufe, Bar, Buchhaltung und Reinigung. „Das ist ein Fulltime-Job“, gesteht sie.
Das notwendige Wissen dafür sammelte sie in den letzten zehn Jahren, in denen sie stets im Gastronomiebereich gearbeitet und alle Bereiche von der Pike auf kennengelernt hat. „In dieser Zeit wuchs der Wunsch in mir, mich selbstständig zu machen“, sagt Palmai. Als sie vor fast vier Jahren hörte, dass das Lokal „Heinrich Heine“ leer steht, ergriff sie ihre Chance. „Zwar hatte das fast 50 Jahre alte Gebäude damals den Charme einer Bahnhofshalle“, lacht sie. „Doch ich habe von Anfang an das Potential gesehen: der großzügige Gastraum, die große Terrasse.“
Mit ihrem Gartenlokal in Zeitz ging für Palmai ein Kindheitstraum in Erfüllung
Also packte sie an: Den Außenbereich stattete sie mit selbst gezimmerten urigen Holzbänken aus. Die Wände im Gastraum erhielten frische Tapeten in warmen Farbtönen. Mit der Dekoration - kleine Vögel, Erdbeeren, Fische und Enten aus Keramik - brachte sie die Gartenatmosphäre von draußen in die Räumlichkeiten hinein. Und frische Schnittblumen auf den Tischen geben der Gaststube den letzten Schliff.
„Für mich ist mit dem eigenen Lokal ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen“, sagt Palmai. „Meine Familie hat früher selbst einen Schrebergarten besessen und meine Tante führte einst ein Gartenlokal. Ich habe diese warme Herzlichkeit dort schon als Kind geliebt.“ So geht es heute auch ihren Gästen. Einer von ihnen ist Peter Apelt. Er arbeitet unter der Woche in München und kommt nur am Wochenende zurück nach Zeitz. „Dann besuche ich die Heine, denn hier treffe ich immer ein bekanntes Gesicht. Es ist, als ob man nach Hause kommt. Und bevor ich am Sonntag wieder abreise, kehre ich ein und genieße die gute Hausmannskost.“ Denn diese schätzt er genau wie die warme Herzlichkeit zu jeder Jahreszeit.
››Gartenlokal „Heinrich Heine“, geöffnet donnerstags bis samstags ab 17 Uhr, sonntags ab zehn Uhr Frühschoppen, ab 12 Uhr Mittagstisch. Bestellung erforderlich unter 0157/34039346. (mz)