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Heimatverein Droyßig Heimatverein Droyßig: Jubiläum mit neuer Ausstellung

Von Yvette Meinhardt 13.11.2013, 19:07
Die kleine Küche in der Heimatstube Droyßig besitzt nicht nur Museumscharakter, sondern Helga Keller schenkt hier auch gern mal einen Kaffee aus.
Die kleine Küche in der Heimatstube Droyßig besitzt nicht nur Museumscharakter, sondern Helga Keller schenkt hier auch gern mal einen Kaffee aus. Hartmut Krimmer Lizenz

Droyssig/MZ - Eine Reihe neuer Ausstellungstafeln steht im kleinen Heimatmuseum in Droyßig. Und das hat einen guten Grund: Der Heimatverein Droyßig wurde am 12. November 1983 gegründet und feiert in diesen Tagen sein 20-jähriges Bestehen.

Drei neue Tafeln beschäftigen sich allein mit diesem Jubiläum. Da gibt es Ausschnitte aus dem Gästebuch, eine Übersicht über insgesamt 32 herausgegebene Heimathefte, eigene Silbermünzen zu besonderen Ereignissen. „Ich freue mich, dass dort, wo ich meine Kindheit und Jugend verbrachte, diese schöne Einrichtung zur Pflege des Heimatgedanken entstanden ist“, schreibt zum Beispiel Marie Baronin von Wolzogen, geborene Prinzessin von Schönburg-Waldenburg. Sie war die Tochter des letzten Droyßiger Schlossherrn Prinz Hugo von Schönburg-Waldenburg, der 1862 zum Beispiel das Bärengehege anlegen ließ, wo aber zunächst Wölfe gehalten wurden. „Hier in Droyßig haben wir mit Liebe erfüllte Denkmale kennengelernt, aber auch liebenswerte Menschen“, schreibt eine Reisegruppe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

27 Mitglieder

27 Mitglieder zählt der Heimatverein Droyßig heute. Der Vorsitzende Günter Koschig gewährt schon einmal einen Blick in die Jubiläumsschau. „Wir haben uns aktiv in die Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens im Dorf eingebracht“, sagt Koschig. So wurden große Informationstafeln angefertigt und aufgestellt, das heutige Ortswappen mit Bären und Schloss entwickelt, zahlreiche Ausstellungen gestaltet.

„Nehmen wir zum Beispiel mal die alte Bahnhofsuhr. Diese haben wir für die Droyßiger bewahrt, vom Bahnhof abmontiert, restauriert und mit zwei Funkuhren ausgestattet. Heute hängt sie mitten im Ort“, erzählt Koschig. Wer will, kann auch in geschichtliche Dimensionen eintauchen. Sage und schreibe 80 Meter laufende Akten wanderten einst von Droyßig in die Außenstelle des Landeshauptarchives Wernigerode.

Verschiedene Zeitzeugnisse und Infotafeln machen die Geschichte lebendig. Roland Geidel ist der „Macher“ der Tafeln. Er und Koschig sind dabei ein eingespieltes Team. Koschig liefert Texte, Fotos und Fakten, Geidel setzt sie künstlerisch und gestalterisch um. „Ich habe eigentlich mehrere Berufe, war zuerst Kunsterzieher, machte meinen Doktor in der Pädagogik und ganz früher habe ich den Beruf eines Stahlbauschlossers erlernt“, sagt er. Doch Geidel selbst ist gar kein Mitglied im Heimatverein, engagiert sich aber seit Jahren. „Ich möchte gerne etwas für unsere Gemeinde bewegen“, sagt er.

Die gute Seele im Verein

Nicht nur Männer, sondern auch einige Frauen gehören zur Truppe. Hannelore Seckel und Helga Keller sind zwei von ihnen. „Wir beide kamen vor vielen Jahren über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) zum Verein und ich bin mittlerweile länger als 15 Jahre Mitglied“, erzählt Helga Keller. Sie ist die gute Seele im Verein, kümmert sich um mancherlei Organisatorisches, um die Finanzen, um Material und Schriftverkehr. „Als ABM-Kärfte sind wir damals durchs Dorf gezogen, haben historische Dinge für unser Museum zusammengetragen. Am Ende war es so viel, dass unser Speicher voll ist“, erinnert sich Helga Keller.

An diesem Wochenende wird das 20-jährige Bestehen in kleiner Runde mit geladenen Gästen gefeiert. Dazu gehört auch ein Besuch der neuen Ausstellung. Für alle Interessenten ist die Jubiläumsausstellung zum Droyßiger Weihnachtsmarkt geöffnet. Dieser findet am 1. Dezember, dem ersten Advent traditionell rund um das Schloss statt.