Griechische Küche Griechische Küche: Kein Abschied für immer
Weißenfels/MZ. - "Willst Du uns verlassen, ohne auf Wiedersehen zu sagen?" Mit dieser Frage sieht sich Georgios Sotiriou in den letzten Tagen immer wieder von seinen vielen Stammgästen konfrontiert. Der Chef des griechischen Restaurants "Athos" in der Markwerbener Straße der Kreisstadt hat zwar vor kurzem sein Lokal an seinen 28-jährigen Cousin Konstantinos Mavromatis verpachtet, doch das heiße nicht, dass er sich damit für immer aus Weißenfels verabschiedet. "Ich hänge viel zu sehr an allem hier", erklärt der 38-Jährige. "Bin ich mal zwei Monate in Griechenland, dann habe ich schon wieder Sehnsucht nach Deutschland", gibt der sehr gut Deutsch sprechende Südländer lächelnd zu.
In fünf Wochen werden es acht Jahre, seit sich Sotiriou mit seiner Familie in Weißenfels niederließ und das "Athos" eröffnete. Dieser Jahrestag, der diesmal auf den 28. März, das ist Gründonnerstag, fällt, soll gebührend gefeiert werden - und zwar am 4. April mit griechischer Musik, Tanz und vielen Gästen. So versichert der traditionsbewusste Grieche in seiner ruhigen und sanften Art. "bei einem solchen Fest kann und will ich doch nicht fehlen", betont der Vater von Nikolaus (12), Johannes (9) und der kleinen Katarina (4) fröhlich.
Über die Hälfte des Jahres will Georgious Sotiriou, der bereits seit 1986 in Deutschland lebt, in Wei- ßenfels verbringen, unterstreicht er. Mit seiner Frau und den Kindern hat er noch immer seinen festen Wohnsitz in der Saalestadt. "Und den behalte ich auch", sagt er. An Feiertagen wie Ostern und Weihnachten werde er oft vor Ort sein, ebenso während der langen Sommerferien. Schließlich müsse der Begründer des Unternehmens präsent sein.
Ansonsten will sich der engagierte Geschäftsmann jetzt mehr Zeit als bisher für seine Familie nehmen. "Sie sind alle zu kurz gekommen. Die Kinder werden so schnell groß, die Zeit vergeht wie im Fluge", meint er nachdenklich. Dies sei auch der Grund gewesen, warum er die Gaststätte in Weißenfels und auch die im Saalepark in Günthersdorf als sein zweites Standbein verpachtet habe.
Ein weiterer Grund sei, dass es in Weißenfels und Umgebung keine Schule gibt, in der die Kinder der Familie Sotiriou Griechisch lernen können. Denn der Familienvater und seine Frau, die mit in der Wei- ßenfelser Gaststätte arbeitete, legen Wert darauf, dass ihr Nachwuchs zweisprachig aufwächst. "Auch meine Mutter, die fast ein Jahr Witwe ist, freut sich, wenn sie mich öfter in Griechenland zu sehen bekommt", weiß der Sohn.