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Straße zum Industriepark Zeitz Gegenwind gegen die Verlegung der B180 in die Elsteraue

Im Hauptausschuss der Gemeinde Elsteraue stimmt eine Mehrheit gegen die Hochstufung zur Bundesstraße. Bürger fürchten höhere Lärmbelastung und bemängeln fehlende bauliche Voraussetzungen.

Von Yvette Meinhardt 27.11.2022, 10:13
Die Straße zum Industriepark soll zur B 180 werden.
Die Straße zum Industriepark soll zur B 180 werden. Foto: Weimer

Alttröglitz/MZ - Die geplante Hochstufung der Erschließungsstraße zum Chemie- und Industriepark Zeitz beschäftigte am Donnerstagabend die Mitglieder des Hauptausschusses der Gemeinde Elsteraue. Am Ende der Debatte sprachen sich die Abgeordneten klar gegen eine Verlegung der B 180 auf das Gebiet der Gemeinde Elsteraue aus. Die Fraktion der CDU stimmte einheitlich dagegen (vier Mal Nein). Es gab noch eine weitere Gegenstimme aus der Fraktion Bürgerlisten, vier Enthaltungen. Bürgermeister Andreas Buchheim (parteilos) stimmte mit Ja.

Es geht um zirka vier Kilometer, die an der Kreuzung Loitzsch von der B 180 in Richtung Chemie- und Industriepark und weiter nach Bornitz zum Kreisel und der B 2 führen. Zeitz möchte die Verkehrsbelastung aus der Stadt haben und die B 180 in die Elsteraue verlegen. „Ich habe ein tiefes Misstrauen gegen die Stadt Zeitz. Dort gibt es viele Lobbyisten mit großen Häusern in der August-Bebel-Straße“, sagt Maria Barsi (Die Linke). Sie habe ihre Zweifel daran, ob diese Entscheidung für alle Zeitzer von Vorteil sein könnte. Dem schließt sich Carsten Sonntag (FDP) an. „Ich wohne direkt an der B 2 in Profen und kann sagen, das ist für niemanden ein Vergnügen“, so Sonntag. Beide Räte enthielten sich bei der Abstimmung.

Sonntag gab Anwohnern Recht, die zuvor in der Einwohnerfragestunde Bedenken geäußert hatten. Marc Fischer aus Alttröglitz hatte viele Argumente gegen die Höherstufung zur Bundesstraße vorgetragen. Dazu gehören zum Beispiel die Lärmbelastung, unzureichende Fahrbahnbreite und fehlende bauliche Voraussetzungen (die MZ berichtete).

Klaus Tretbar aus Rehmsdorf gab weiterhin zu bedenken, dass die wenige Kilometer entfernte Landesstraße von Könderitz über Ostrau nach Reuden an Bedeutung verlieren könnte. „Wenn die jetzige Landesstraße dann zur Gemeindestraße herabgestuft würde, bleibt es bei den Kosten ein Nullsummenspiel“, warnt Tretbar. Denn Bürgermeister Andreas Buchheim hatte immer wieder vor den Kosten gewarnt, die die Unterhaltung der Industrieparkstraße verursachen würde. Die Straße sei in schlechtem Zustand und der Gemeinde fehle das Geld für eine notwendige Sanierung.