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Frisch in den Mai Frisch in den Mai: Die Rehmsdorferin Madeleine Galdirs ist nun die Chefin

Von Iris Richter 03.05.2018, 14:45
Madeleine Galdirs ist neue Chefin des Heimatvereines Rehmsdorf.
Madeleine Galdirs ist neue Chefin des Heimatvereines Rehmsdorf. René Weimer

Rehmsdorf - Emsig schwingt Madeleine Galdirs vom Heimatverein Rehmsdorf den Pinsel und verleiht gemeinsam mit anderen Mitstreitern des Vereins den Holzhütten am Brunnenplatz frische Farbe. „Das war aber auch dringend nötig“, sagt die Junge Frau, die seit 15 Jahren im Heimatverein mitmacht. Dass sie dabei auch regelmäßig bei den jährlichen Arbeitseinsätzen des Vereins hilft, ist für sie selbstverständlich.

In diesem Jahr allerdings packte die 30-Jährige erstmals als Vereinschefin mit zu. Denn nur einen Abend zuvor war die gelernte Heilerzieherin bei der Jahreshauptversammlung zur neuen Vorsitzenden des Rehmsdorfer Heimatvereins gewählt worden. 

Sie löst damit Ulla Böttcher ab, die zehn Jahre lang die Geschicke des Vereins leitete. „Ich freue mich, dass nun Jüngere im Verein das Sagen haben“, meint Ulla Böttcher, die dem Verein auch weiterhin treu bleiben wird. „Ich hatte Sorge, dass der Verein irgendwann krachen geht, wenn nicht Jüngere die Leitung übernehmen“, sagt Madeleine Galdirs, die schon als Jugendliche dem Heimatverein beitrat.

Mag sein, dass es daran lag, das auch ihre Eltern Mitglieder im Verein waren. Aber vor allem lag es wohl daran, dass sie gerne tanzt und das auch heute noch tut. „Wir waren damals mehrere Jugendliche, die über den Faschingsverein immer bei Festen Tanzeinlagen beigesteuert haben. Irgendwann haben wir uns gefragt, warum sollten wir nicht im Verein mitmachen“, erinnert sich die Rehmsdorferin, die auch heute noch bei den Faschingsfrauen mittanzt und hier die Jugend trainiert.

Manche Jugendliche von damals sind noch dabei, einige hätten aber auch für die Ausbildung das Dorf verlassen. Auch bei Madeleine Galdirs war das so. Zwei Jahre lang lernte sie in Halle, kam aber am Wochenende regelmäßig nach Rehmsdorf zurück und hielt so dem Verein wie ihrem Heimatdorf auch in dieser Zeit die Treue. „Ich könnte mir gar nicht vorstellen, woanders zu leben. Hier kennt man sich, jeder hilft jedem“, bekennt die junge Frau, die mit ihrem Freund zusammenlebt und in einem Wohnheim für psychisch Kranke in Schmölln arbeitet.

Als Vereinschefin will sie sich nun dafür einsetzen, dass die Vereine im Dorf noch besser zusammenarbeiten und dass das Dorfleben neuen Schwung erfährt. „Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam in jedem Jahr, statt nur aller zwei Jahre, ein Sommerfest zu organisieren. Unser 20-jähriges Vereinsjubiläum im August soll zumindest schon einmal ein bisschen größer gefeiert werden“, sagt die junge Chefin, die auch gleich zur diesjährigen Walpurgisfeier im Dorf etwas beigesteuert hat. Die Hexe, die verbrannt wurde, hat sie gemeinsam mit ihrem Freund gebaut. (mz)