Freizeit- und Tourismusverein Balgstädt Freizeit- und Tourismusverein Balgstädt: Trägerwechsel mit Knirschen
Balgstädt. - Mitte April, dem Beginn der Reisesaison im Unstruttal, soll die Beherbergungsstätte in der einstigen Schule in Balgstädt wieder ihre Pforten öffnen. Dann in neuer Trägerschaft. Der örtliche Freizeit- und Tourismusverein will die vom Landesturnbund aufgegebene Einrichtung für Kinder und Jugendliche weiterführen. Als Zielgruppe hat man Schulklassen und Vereine im Blick, die bei Klassenfahrten und Ausflügen ins Unstruttal Quartier in Balgstädt nehmen und dabei auf Programmangebote des Vereins zurückgreifen.
Für touristischen Angeboten aus eigener Hand ist der Verein gerüstet. Es wurden Kanus angeschafft und Fahrräder. Darüber hinaus setzt man auf Partner in der Region. Kinderferienlager wie unter dem früheren Trägers soll es hingegen vorerst nicht geben. "Die Weichen sind so gestellt, dass wir ab 2004 schwarze Zahlen schreiben könnten", sagt Arno Krause, der in Balgstädt Bürgermeister, zugleich auch fest angestellter Geschäftsführer des Vereins ist.
Der Trägerwechsel für die Einrichtung, die in in der alten Schule und im Schloss, zwei gemeindeeigenen Gebäuden, untergebracht ist, ging indessen nicht reibungslos über die Bühne. Der Verein hatte gehofft, vom Vorgänger einen Teil der Ausstattung übernehmen zu können. Gemeinde und Landesturnbund wurden sich jedoch über den Preis nicht einig. "Die wollten soviel, dass wir einfach nicht zustimmen konnten", sagt Wolfgang Ochsenfarth, Mitglied des Gemeinderates. Bei jüngsten Entscheidungen, die den Verein betrafen, leitete er die Sitzung, während Krause und andere Ratsmitglieder, die dem Verein angehören, auf den Zuschauerbänken Platz nahmen. Der Rat hat dem Verein einen Abschlag auf den im Haushaltsplan vorgesehen, erst im Mai fälligen Zuschuss (7 500 Euro) gewährt sowie einen Kredit ( 15 000 Euro). Letzterer ist bis Jahresende an die Gemeinde zurückzuzahlen. Zu finanzieren ist u.a. die nun notwendige, teilweise Neuausstattung der alten Schule. Dafür müssen laut Krause mehr als 20 000 Euro aufgewandt werden.
Im Übrigen beschränken sich die Ambitionen des Vereins nicht nur auf das Feld des Fremdenverkehrs. Auch die Betriebsführung für die Wasserversorgung im Ort würde er übernehmen. Nachdem die Gemeinde diese Betriebsführung jüngst auf Drängen der Kommunalaufsicht ausgeschrieben hatte, warf auch der Verein den Hut in den Ring. Der Rat schien jüngst geneigt, dem ortsansässigen Bewerber den Vorzug zu geben, auch wenn hier wohl das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.