Feuerwehr in Waldau Feuerwehr in Waldau: Wechsel in die zweite Reihe

Waldau/MZ - Die Feuerwehr ist sein Leben und sich Dieter Vordank ohne Feuerwehr vorzustellen, scheint unmöglich. „Ich bin ja weiterhin Mitglied der Feuerwehr, nur eben kein Wehrleiter mehr“, sagt der 63-Jährige. Seit 46 Jahren gehört der Waldauer zu den Floriansjüngern im Wethauthal. 1968 trat er der Feuerwehr in Beuditz bei, wo er damals wohnte. Als er 1971 nach Waldau zog, wechselte er in die dortige Wehr, in der er von 1987 an das Sagen hatte.
Nun nach 27 Jahren ist damit Schluss. Vordank übergab zum 1. März sein Chefamt an seinen langjährigen Stellvertreter Olaf Nimmoth, der auf der heutigen Sitzung des Verbandsgemeinderates offiziell berufen wird. „Wehrleiter werden jeweils für sechs Jahre ins Ehrenbeamtenverhältnis berufen. Dieses läuft für mich Mitte März aus und ich wollte nicht noch einmal für zwei Jahre das Amt bekleiden, denn mit 65 Jahren endet für Feuerwehrleute ohnehin der Dienst in der Einsatzabteilung und sie wechseln automatisch in die Alters- und Ehrenabteilung“, erklärt Dieter Vordank.
Zudem habe man die Nachfolge in Waldau über die Jahre vorbereitet und der neue Chef habe auf zahlreichen Lehrgängen und Schulungen die Befähigung zum Wehrleiter erworben, fügt er hinzu. „Mir hat die Arbeit in der Feuerwehr immer Spaß gemacht, sonst hätte ich es nicht so lange gemacht“, meint Dieter Vordank und will gleichzeitig allen Mitgliedern der Waldauer Wehr aber auch der Verbandsgemeindewehrleitung Dank für die gute Zusammenarbeit sagen.
Feuerwehr als kultureller Motor
Die Freiwillige Feuerwehr Waldau zählt derzeit 17 Mitglieder in der Einsatzabteilung und 3 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung. Bis 1999 gab es noch eine Jugendfeuerwehr. Jugendliche, die jetzt bei der Feuerwehr mitmachen wollen , können sich benachbarten Jugendfeuerwehren anschließen. 2008 wurde ein Feuerwehrverein gegründet, der sich nach der Auflösung des Heimatvereines Waldau vor zwei Jahren seit dem vergangenen Jahr Feuerwehr- und Dorfverein nennt. Hier machen 43 Waldauer mit. Seit dem Vorjahr werden die Waldauer Feuerwehrleute auch auf dem neuen Kleinhelmsdorfer Löschfahrzeug geschult. (ric)
Für ihn sei die Feuerwehr in den Dörfern immer auch kultureller Motor gewesen, was konkret für die Waldauer bedeutet, dass Vordank auch dem Feuerwehrverein des Ortes vorstand und hier für die Organisation verschiedener Festivitäten im Dorf, in Waldau ist das vor allem traditionell des Pfingstfest, verantwortlich war. Aber man ist eben vor allem Brandschützer und opfert in dieser Funktion viele Stunden Freizeit für Lehrgänge und Einsätze, um das Leben und Eigentum der Mitmenschen zu schützen. „Was die Einsätze der Waldauer Wehr angeht, so hat sich dort in den letzten Jahren einiges verändert“, meint der studierte Elektrotechniker.
Früher waren die Waldauer Feuerwehrleute für ihr Dorf zuständig, die Anzahl der Einsätze hielt sich in Grenzen. Seit dem vergangenen Jahr gehören die Waldauer nun gemeinsam mit den Kameraden aus Kleinhelmsdorf, Weickelsdorf und Haardorf zum Feuerwehrbereich V im Wethautal und sind damit auch für die Autobahn mit zuständig. „Im Vorjahr hatten wir so gleich 16 Einsätze und in diesem Jahr sind es schon drei Einsätze dabei, auch ein Verkehrsunfall mit Toten, was für manche schwer zu verkraften ist“, weiß Dieter Vordank, der viele Zeitungsartikel und Aufzeichnungen über die Waldauer Wehr gesammelt hat und die nun in seiner freien Zeit chronologisch aufarbeiten will.
Denn nicht nur bei der Feuerwehr tritt Dieter Vordank kürzer. Seine eigene Elektrofirma, die er zur Wendezeit aufbaute, hat er vor drei Jahren an seinen Sohn übergeben. Hier ist er nun angestellt, kümmert sich vor allem um den Bürokram und erstellt beispielsweise Angebote. „Gerade als Selbstständiger war es manchmal nicht einfach, die Arbeit und die Feuerwehr unter einen Hut zu bekommen, zumal wir anfangs auch zahlreiche Aufträge im Ausland von Südafrika bis Russland abgearbeitet haben“, erinnert sich Vordank, der nun seine Zeit auch mit Reisen, den fünf Enkeln und Gartenarbeit ausfüllen will. „Doch die Feuerwehr ist und bleibt mein Hobby“, ist er sich sicher.