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Erstklässler lassen Ranzen wiegen

Von IRIS RICHTER 04.11.2008, 18:33

. - Und das war gekommen, um die Ranzen der Schulanfänger genau unter die Lupe nehmen.

Und nicht nur die, denn auch die Kinder wurden gemessen und gewogen, denn nur zehn Prozent seines Körpergewichtes sollte ein Kind in diesem Alter auf dem Rücken tragen.

Schon seit elf Jahren tourt ein Ranzen-Team der Krankenkasse durch Sachsen-Anhalt. Allein im Vorjahr wurden dabei 650 Schulranzen an 18 Schulen im Land kontrolliert. Mit dem Ergebnis, dass rund 90 Prozent der Kinder zu viel auf dem Buckel tragen. Als Folge der zu schweren Last können Schäden an der Wirbelsäule auftreten.

In der Zeitzer Bergsiedlung schauten sich die AOK-Leute zum ersten Mal um. "Wir haben uns deshalb an die AOK gewandt, um nicht nur die Kinder, sondern vor allem die Eltern auf das Thema schwere Ranzen aufmerksam zu machen. Die Eltern sollten mehr auf das Gewicht der Schultaschen ihres Nachwuchses achten", erklärt Schulleiterin Karla Wiemer. Dabei tut auch die Grundschule selbst etwas dafür, dass ihre Schüler nicht zu viel tragen müssen. In jeder Klasse wurden extra Fächer eingerichtet, in denen jeder Schüler Bücher, Arbeitshefte und verschiedene im Unterricht benötigte Arbeits- und Bastelmaterialien unterbringen kann und diese nicht tagtäglich zwischen Schule und Zuhause hin und her transportieren muss.

Und so kann AOK-Mitarbeiterin Katrin Emmerling, die die Mädchen und Jungen spielerisch mit der Thematik vertraut machte, die Steppkes am Ende nur loben. Denn der leichteste Ranzen in dieser Klasse wog 2,3 Kilogramm. Der schwerste brachte 3,5 Kilogramm auf die Waage. "Da hatten wir schon ganz andere Zahlen. In der vergangenen Woche war ein Ranzen dabei, der über sechs Kilo wog", berichtete Enrico Klüter vom AOK-Team, der alle Zahlen in eine Tabelle eintrug. Zum Schluss erhielt jedes Kind noch Informationsbroschüren auch für die Eltern sowie einen Ranzen-TÜV-Aufkleber, auf dem zur Erinnerung das individuelle Gewicht für den Tornister vermerkt war.