Erste Schrittmacher implantiert Erste Schrittmacher implantiert: Zeitzer Klinikum erweitert Angebot für Herzpatienten

Zeitz - Die ersten Herzschrittmacher und Defibrillatoren sind im Georgius-Agricola-Klinikum in Zeitz implantiert worden. Das bedeutet kürzere Wege für Patienten, eine bessere Grund- und Regelversorgung und ein neues, wichtiges Angebot der Kardiologie in der Klinik für innere Medizin. „Wir haben die ersten 56 Herzschrittmacher eingesetzt“, sagt der Chefarzt der Klinik, Jürgen Truckenbrodt, promovierter Facharzt für innere Medizin. „Das heißt, wir können vor Ort in Zeitz jetzt zusätzlich zu den Schrittmacher-Kontrollen auch die Implantationen durchführen.“
Truckenbrodt macht keinen Hehl daraus, wie froh er ist, dass neben Oberarzt Jörn Röhler nun mit Rico Hildwein ein zweiter Oberarzt im Bereich Kardiologie tätig ist. Hildwein ist der Mann, ohne den es das neue Angebot in Zeitz nicht gäbe. Er nimmt die Kontrolle von Herzschrittmachern und Defibrillatoren sowie CRT-D-Systemen, das sind Kombinationen aus Schrittmacher und Elektroschockgerät, vor. Der promovierte Kardiologe erwarb die dafür notwendige fachliche Qualifikation am Herzzentrum in Leipzig. Und er hat auch die Ermächtigung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).
Hoher Bedarf an Herzschrittmachern
Für die Patienten in und um Zeitz ist der langgehegte Wunsch in Erfüllung gegangen, dass die aller sechs Monate nötigen großen Schrittmacher-Kontrollen im Klinikum stattfinden, denn sie mussten zuvor zum Teil weite Wege auf sich nehmen. Für das Zeitzer Klinikum, speziell für die Klinik für innere Medizin, sind die Kontrollen ein weiteres wichtiges Angebot, das die Qualität der medizinischen Versorgung verbessert und abrundet.
Nun wurde das Spektrum mit der Implantation noch einmal erweitert. „Wir haben etwa 650 Herzschrittmacher-Patienten“, sagt Rico Hildwein. Es werden mehr, das wissen die Ärzte. „Der Bedarf an Herzschrittmachern, also an Implantationen und den nötigen Kontrollen, wird nicht geringer“, so Truckenbrodt, „die Menschen werden älter. Und Herzerkrankungen sind neben Krebs die häufigste Todesursache.“
Ärzte, wie die drei Fachärzte für innere Medizin und Kardiologie, sind ausgelastet. Das wird auch deutlich, wenn man sich anschaut, wie es mit Terminen zur Herzschrittmacher-Kontrolle in Zeitz aussieht. „Die ambulante Sprechstunde ist voll, ausgeplant bis Juni, Juli 2016“, so Hildwein. Dienstags und donnerstags hat er offiziell Sprechstunde, etwa zehn Patienten kann er in zwei Stunden kontrollieren.
Gute Partner in Leipzig und Borna
Anders planen muss er bei Implantationen. Das ist ein operativer Eingriff, drei Stunden Arbeit im OP. Die ersten Operationen hat Hildwein erfolgreich hinter sich gebracht. „Mit einer Komplikationsrate von Null“, wirft Jörn Röhler, promovierter Facharzt für innere Medizin, ein, „das ist als Ergebnis gerade in der Anfangsphase besonders gut.“ Er ist froh, dass die jahrelangen Diskussionen um die Versorgung von Herzschrittmacher-Patienten in Zeitz ein Ende haben. Denn viele der älteren und oft auch anderweitig erkrankten Patienten mussten nach Gera, Altenburg oder Halle fahren.
Hildwein betreut die Betroffenen aus dem Mittelbereich Zeitz und freut sich, dass ihm die KV auf seinen neuen Antrag hin auch den Bereich Meineweh und Hohenmölsen genehmigt hat. Doch wenn es komplizierter wird oder ein Patient noch andere Versorgung benötigt, ist es gut, Partner zu haben. Und die hat das Zeitzer Klinikum in Leipzig und Borna. „Ich bin stolz, dass wir hier zwei Kardiologen haben, dass wir die Versorgung für den Standort Zeitz so erfolgreich gestaltet haben“, sagt Chefarzt Truckenbrodt. (mz)