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Erinnerungen Erinnerungen: Tenor schwärmt von Region

Von iris richter 24.01.2014, 19:43
Ilja Martin verbrachte als Kind viele Sommerferien in Osterfeld.
Ilja Martin verbrachte als Kind viele Sommerferien in Osterfeld. Hartmut Krimmer Lizenz

Osterfeld/MZ - Als vor einer guten Woche die Pop-Classic-Formation „Junge Tenöre“ im Zeitzer Capitol ein Konzert gab, freute sich Bandmitglied Ilja Martin nicht nur über den Applaus des Publikums. Das Gastspiel in der Region weckte bei dem Musiker auch Erinnerungen, wie er den staunenden Zuhörern mitteilte. Das machte auch die MZ neugierig, die sich mit dem Tenor in Verbindung setzte und es genauer wissen wollte.

„Jetzt ist das Capitol so ein schönes Theater, ich war im Capitol noch im Kino, habe ,Die Olsenbande fliegt über die Planke’ geguckt“, erinnerte sich der 35-Jährige am Telefon, denn sein Vater Klaus Schwärsky stammte aus Osterfeld. Und so verbrachten Ilja Martin, der in Berlin geboren ist und auch dort aufwuchs, und seine vier Brüder bis zum Beginn der neunziger Jahre viele Sommerferien beim Großvater in der Kleinstadt. Manch Ausflug führte dabei dann auch in die Elsterstadt.

„Mein Großvater Alfred Schwärsky arbeitete bei der Bahn und wohnte im Bahnhof von Osterfeld, später zog er nach Utenbach, behielt aber die Wohnung, die wir als Ferienwohnung nutzten“, berichtet Ilja Martin, der für seine künstlerische Tätigkeit seine beiden Vornamen als Künstlernamen nutzt. „Wenn ich daran denke, wie wir morgens durch die grummelnden Stimmen der Wartenden geweckt worden sind, denn ein Schlafzimmer grenzte mit seiner Wand genau an den Warteraum des Bahnhofes“, denkt Ilja Martin amüsiert zurück. Es sei eine schöne Zeit gewesen, die bei ihm geradezu mit romantischen Kindheitserinnerungen verknüpft ist. Herrlich sei gewesen, wenn die Dampflok schnaufend in den Bahnhof fuhr. Nach Haardorf sei man gewandert, um beim Bauern unbehandelte Milch zu holen, und nach Utenbach, wo der Großvater wohnte, wanderte man immer auf alten Bahnschienen entlang, lässt der Sänger seine Erinnerungen Revue passieren. Auch die vielen Kirschbäume, die damals am Wegesrand standen, seien tief in seinem Gedächtnis verankert. „Im Schwimmbad in Osterfeld habe ich als Kind schwimmen gelernt“, erzählt Ilja Martin, der heute selber Vater von drei Kindern im Alter von drei, sechs und acht Jahren ist. Man sei damals voller Begeisterung dorthin gegangen. Das neue Schwimmbad allerdings kenne er noch nicht.

„Ich werde wohl demnächst mal wieder in Osterfeld vorbeifahren, einen Cousin und eine Tante, die dort wohnen, habe ich lange nicht gesehen und dann will ich mich auch mal wieder in Osterfeld umsehen“, verspricht der Künstler, der neben den jungen Tenören auch gerne in Chören singt und auf Bühnenerfahrungen im Chor der Deutschen Staatsoper, der Komischen Oper Berlin sowie im Bayreuther Festspielchor verweisen kann. In letzter Zeit sei sein Zeitfonds für längere Besuche in der Region aber recht knapp bemessen gewesen. Allein im Dezember vergangenen Jahres hätten die Jungen Tenöre, zu denen Ilja Martin seit 2007 gehört, 19 Konzerte gegeben und an drei großen Fernsehaufzeichnungen für Weihnachtssendungen mitgewirkt.

Im Internet: www.diejungentenoere.de