Erfolgreiche Suche nach vermisstem Mädchen Erfolgreiche Suche nach vermisstem Mädchen: 16-Jährige aus Ossig wegen Unterkühlung in Klinik gebracht

Ossig - Kollektives Aufatmen am Ende. Rund zwölf Stunden, nachdem am Montagmorgen ein 16?Jahre altes Mädchen aus Ossig als verschwunden gemeldet worden war, ist es am Abend in einem Waldstück zwischen ehemaliger Schneidemühle und ehemaligem Indianerspielplatz aufgefunden worden. Einheimische kennen die Stelle, die sich zwei, drei Kilometer vom Wohnhaus des Mädchens entfernt befindet, als "Euerkuchensgrund". Suchhunde hatten die Retter letztlich auf die richtige Spur gebracht, sagte am Morgen Polizeisprecher Silvio Klawonn. Dem voraus gingen ein Bürgerhinweis und eine Ortung des Handys des Mädchens, die Anhaltspunkte gaben. In welcher Situation die Schülerin aufgefunden wurde, dazu sagte Klawonn nichts. Nur so viel: „Ein Arzt hat sich um das Mädchen gekümmert. Es war den ganzen Tag unterwegs, es war unterkühlt.“ Die Nacht hat die Jugendliche im Krankenhaus verbracht. Wie lange sie stationär aufgenommen bleibt oder ob sie bereits wieder entlassen ist, darüber gibt es bislang keine Informationen.
Fest steht laut Klawonn, dass die junge Ossigerin am Montagmorgen ausgerissen ist. Dazu habe das Mädchen persönliche Gründe gehabt. Welche Gründe das sind, darüber sagte Klawonn nichts. Ebenso wenig beantwortete Klawonn die Frage, ob das Mädchen eine Nachricht zu seinem Verschwinden hinterlassen hatte. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne ausgeschlossen werden, dass die Jugendliche von Unbefugten angefasst worden ist, sagte der Polizist am Dienstagmorgen. Allerdings sagte Klawonn auch, dass es nicht ganz so schnell klar war, dass das Mädchen aus eigener Entscheidung heraus verschwunden war. „Das Bild hat sich peu a peu so vervollständigt.“ Am Anfang eines solchen Einsatzes, so Klawonn, werde auch nicht spezifiziert, warum das Kind verschwunden ist. Der Auftrag laute: Kind suchen. Und der werde ausgeführt.
Nicht im Klassenzimmer angekommen
Die Zehntklässlerin war am Montagmorgen mit ihrem Bruder nach Droyßig zum Unterricht gefahren, aber nicht im Klassenzimmer angekommen. Welchen Weg sie von Droyßig zum etwa fünf Kilometer entfernten „Euerkuchensgrund“ genommen hat, ist nicht bekannt. Der Weg ist laut Klawonn auch nicht Gegenstand von Ermittlungen. Aufgabe sei es gewesen, das Mädchen zu finden. „Die wurde erfüllt“, so Klawonn. Und das mit einem über den Tag wachsenden Aufwand. Waren zunächst nur zwei Streifenwagenbesatzungen im Einsatz, waren am Ende etwa 20 Polizisten mit der Suche beschäftigt, dazu Retter vom Technischen Hilfswerk Gera, vom Arbeitersamariterbund, die Hundestaffel Weimar, das Deutsche Rote Kreuz Naumburg, die Feuerwehr Breitenbach, die Bundeswehr und freiwillige Helfer aus der Gemeinde Gutenborn. Ein Polizeihubschrauber unterstützte die Suche. Er hatte eine Wärmebildkamera an Bord.
Dass schnell eine riesige Maschinerie zur Suche in Gang gesetzt wurde, begründet Klawonn mit dem Alter der vermissten Person. „Das ist bei Minderjährigen so“, sagte er. (mz)