Eisenbahnunglück Eisenbahnunglück: Fehlverhalten führte zu Bahnunfall
Zeitz/MZ/ank. - Menschliches Fehlverhalten ist die Ursache des Eisenbahnunglücks, das sich Mitte Mai am Bahnhof Haynsburg ereignete. Das teilte am Dienstag Mark Wille, Pressesprecher des Eisenbahnbundesamtes in Bonn, auf Anfrage mit. Demnach war ein Luftabsperrhahn hinter der Lok geschlossen. Dadurch konnte Bremsdruck nicht auf die 23 Wagen hinter der Zugmaschine übertragen werden. Das heißt, der Zug wurde nur durch die Lok abgebremst. Die Schubkraft der Wagen sorgte dafür, dass die Lok mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit auf einen Prellbock krachte. Ein Bremsmanöver im Bahnhofsbereich war nötig, weil der Zug einem entgegenkommenden Schienenfahrzeug die Vorfahrt gewähren musste.
Bei dem Unfall waren neben der Lok zwei Wagen entgleist (die MZ berichtete). Der Lokführer wurde verletzt. Auf den Wagen befanden sich Flüssigkeitscontainer, in denen die giftige Substanz Ethylenchlorhydrin transportiert wird. Die Behälter waren zum Zeitpunkt des Unfalls leer. Allderdings befinden sich in ihnen auch nach der Entleerung am Zielort Restmengen von 50 bis 60 Litern des Giftstoffs. Da an einem Behälter Flüssigkeit aufgefunden wurde, gingen Rettungskräfte zunächst davon aus, dass Gefahrenstoff nach außen gedrungen ist. Untersuchungen bestätigten die Vermutung nicht.