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Freikirchliche Gemeinde Zeitz Ein Wow-Geschenk - Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ startet

Die Freikirchliche Gemeinde Zeitz startet ihre Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Damit soll Kindern in ärmeren Ländern eine Freude gemacht werden.

Von Matthias Voss 07.10.2021, 14:03
Auch in diesem Jahr sammelt die evangelische Freikirchliche Gemeinde Zeitz wieder für arme Kinder in verschiedenen Ländern. Unter dem Motto „Weihnachten im Schuhkarton“ beteiligt sie sich an der weltweiten Aktion der Barmherzigen Samariter, deren Mitglied die Gemeinde ist. Bernhard Schmerschneider koordiniert die Aktion.
Auch in diesem Jahr sammelt die evangelische Freikirchliche Gemeinde Zeitz wieder für arme Kinder in verschiedenen Ländern. Unter dem Motto „Weihnachten im Schuhkarton“ beteiligt sie sich an der weltweiten Aktion der Barmherzigen Samariter, deren Mitglied die Gemeinde ist. Bernhard Schmerschneider koordiniert die Aktion. (Foto: Matthias Voss)

Zeitz/MZ - Auch in diesem Jahr sammelt die evangelische Freikirchliche Gemeinde Zeitz wieder für arme Kinder in verschiedenen Ländern. Unter dem Motto „Weihnachten im Schuhkarton“ beteiligt sie sich an der weltweiten Aktion der Barmherzigen Samariter, deren Mitglied die Gemeinde ist. „Das machen wir jetzt schon seit über 15 Jahren und es macht jedes Mal wieder große Freude zu sehen, wie wildfremde Menschen spenden“, sagt Bernhard Schmerschneider aus Droyßig. Der 54-Jährige ist in diesem Jahr der Koordinator und vertritt damit Annett Giegold, die im September in die Gemeindeleitung gewählt worden ist.

Los geht es am Dienstag, 26. Oktober. Bis zum Donnerstag, 11. November, können die Geschenke dienstags und donnerstags in der Zeit zwischen 15 und 18 Uhr im Gemeindesaal in der Tiergartenstraße in Zeitz abgegeben werden. „Es sollten tatsächlich Schuhkartons oder andere Kartons, die die entsprechende Größe haben, sein. Wir wollen ja nicht, dass ein Kind ein größeres und ein anderes ein kleineres Geschenk als andere Kinder bekommt“, setzt Schmerschneider auf Gleichbehandlung. Darin sollten auf keinen Fall gebrauchte Sachen, sondern kleine Aufmerksamkeiten wie Spielzeug, Hygieneartikel, Schulartikel oder auch ein bisschen was zum Naschen sein. „Ein Wow-Geschenk wäre auch schön. Ein schönes Kuscheltier oder ein Leder-Fußball“, so der Koordinator.

„So was wie Spielzeug-Pistolen oder Monsterbücher gehen leider gar nicht“

Zu den Abgabezeiten stehen Schmerschneider und ein Team von Gemeindemitgliedern bereit, schauen sich die Kartons an und würden sich dann noch über eine Spende von zehn Euro freuen. „Uns entstehen ja Kosten, die Pakete nach Berlin zu bringen. Allein hier in Zeitz kommen 300 bis 400 jedes Jahr zusammen“, erklärt der 54-Jährige. Diese kommen aber nicht allein in der Freikirche zusammen. Mit der Mohren-Apotheke in Zeitz, den Apotheken in Droyßig und Osterfeld, sowie zwei weiteren Sammelstellen in Pölzig gibt es noch fünf weitere Abgabestellen. „Insgesamt sammeln die Samariter in ganz Deutschland jährlich rund 450.000 Pakete. Da ist viel Freude, nicht nur bei den Kindern, angesagt“, so Schmerschneider.

Wichtig sei es, dass keine Sachen dabei sind, die die Kinder erschrecken könnten. „So was wie Spielzeug-Pistolen oder Monsterbücher gehen leider gar nicht. Und leider haben wir es auch schon erlebt, dass Leute gebrauchte Dinge, die man eigentlich nur hätte wegschmeißen können, reingepackt haben. Deswegen kontrollieren wir die Kartons auch genau“, erklärt der Koordinator der Aktion. Wer keine Zeit oder Lust hat, selber was zusammenzustellen oder zu verpacken, könne vor Ort auch einen fertig gepackten Schuhkarton für 25 Euro kaufen.

„Wir sind keine Sekte, sondern eine Freikirche“

Die Aktion will die evangelische Freikirche aber auch nutzen, um vielleicht mit den Spendern persönlich ins Gespräch zu kommen. Deswegen gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal diese offene Tür mit den Abgabezeiten. Zur Zeit hat die Gemeinde 80 Mitglieder, aber die seien hauptsächlich aus der älteren Generation. „Uns fehlt vor allem der Nachwuchs. Dabei haben wir, auch für die Jugend, beste Voraussetzungen hier“, meint Schmerschneider.

Nach der Flutkatastrophe an der Weißen Elster 2013 konnte mit öffentlichen Mitteln und großzügigen Spenden ein Ersatzneubau geschaffen werden. Dieser hat verschiedene Räume für jede Altersgruppe und ein helles, offenes Foyer-Café, wo sich die Mitglieder vor allem sonntags nach dem Gottesdienst in lockerer Runde treffen und austauschen. Und auch im Gottesdienst wird mal gelacht und geklatscht. „Wir sind keine Sekte, sondern eine Freikirche“, stellt der 54-Jährige klar und lädt jeden Interessierten ein, mal zu einer Bibelstunde, zum Männerabend oder zum Frauentreff zu kommen.