Ein Star zum Tanzen und Küssen
ALTTRÖGLITZ/MZ. - Der 35 Jahre alte Sänger hatte sich Gabriele Krämer aus dem Publikum gepickt, um mit ihr zu seinem Titel Napolitella eine Tarantella zu tanzen, einen süditalienischen Volkstanz. "Ich war richtig erschrocken", sagte die Zeitzerin nach ihrem großen Auftritt. Das Konzert von Rudy Giovannini, den die Fans den "Caruso der Berge" nennen, habe sie beeindruckt.
Etwa zweieinhalb Stunden erfüllte der 1,69 Meter kleine Mann die große Klubhausbühne und bewies seine künstlerische Bandbreite. Giovannini ist ausgebildeter Opernsänger, fühlt sich aber auch in der leichten Muse zu Hause. So holte er ein gutes Stück italienische Leichtigkeit nach Alttröglitz, begeisterte seine Fans aber auch mit "Va pensiero", dem Lied des Gefangenenchores aus Verdis Oper Nabucco und mit seiner Hymne an die Berge, "Salve Regina", mit der er 2006 den Grand Prix der Volksmusik gewonnen hatte.
Nicht nur Zeitzer waren zum Konzert gekommen. Auch Mitglieder von Fanclubs aus Gera, Pößneck und Cottbus saßen im Publikum. Letzteren vertrat Rosmarie Lehradt. Bis nach Italien oder Andalusien in Spanien sei sie ihrem Idol schon gefolgt, sagte die 72-Jährige, die an die 35 Konzerte des Südtirolers im Jahr besucht. "Rudy Giovannini ist einfach einmalig, so eine Stimme gibt es nicht wieder", schwärmte die Rentnerin. Für Alttröglitz hätte sie sich allerdings mehr Gäste gewünscht. Der Sänger gewiss auch. Obwohl er sagte: "Es macht mir nicht aus, auch mal im kleinen Kreis zu singen."