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Justiz Das Opfer liegt im Krankenhaus: Prozess gegen Zeitzer ist vertagt

Was dem 26-jährigen Angeklagten vorgeworfen wird

Von Matthias Voss 15.01.2022, 17:55
Das Eingangsportal des Amtsgerichts Zeitz
Das Eingangsportal des Amtsgerichts Zeitz Foto: R. Weimer

Zeitz/MZ - Unverrichteter Dinge mussten ein Berufsrichter, zwei Schöffenrichterinnen, die Staatsanwältin und der Verteidiger am Donnerstag wieder den Saal im Amtsgericht in Zeitz verlassen. Denn der Prozess gegen einen 26-Jährigen wegen Einbruchsdiebstahls musste ergebnislos abgebrochen werden. Der Grund war dabei nicht, dass der Angeklagte rund eine Viertelstunde zu spät kam. Vielmehr hatte der einzige Anwesende der drei Zeugen berichtet, dass das Opfer seit zwei Tagen im Krankenhaus liege. Den Grund kenne er aber nicht. „Ohne diesen wichtigen Zeugen brauchen wir nicht zu verhandeln, außer der Angeklagte ist geständig“, meinte der Richter.

Doch der 26-jährige Tatverdächtige wollte, auch nach einem Rechtsgespräch keine Aussage zu den Tatvorwürfen machen. So konnte nicht überprüft werden, ob die Anklage den Tatsachen entsprach. In dieser wirft die Staatsanwaltschaft dem Zeitzer vor, im Oktober 2018 in eine Wohnung in der August-Bebel-Straße in Zeitz eingestiegen zu sein und einen Flachbild-Fernseher im Wert von 575 Euro mitgenommen zu haben. Den Einbruch habe er zudem mit einem Werkzeug begangen, so dass es kein einfacher Diebstahl sei.

So stellte der Richter das Verfahren vorläufig ein, um es im Laufe des Jahres wieder neu aufzurollen. Wann das sein könnte, ist offen. Denn das Opfer werde nach Informationen des Zeugen wohl noch drei Wochen im Krankenhaus verbringen und danach eine Reha absolvieren müssen. Bis dahin sollte sich der Angeklagte Gedanken, ob er gesteht. Denn dem mehrfach einschlägig Vorbestraften drohe eine Strafe, die nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden kann.