Das Haus der Fotografen Das Haus der Fotografen in Zeitz: Hier ließen sich die Zeitzer ablichten

Zeitz - Auf Bitten von MZ-Lesern stellt die MZ noch einmal einige markante Häuser in der Schützenstraße von Zeitz vor, die es nicht mehr gibt. Heute geht es um die Schützenstraße 7, jenes Haus, das vielen Zeitzern vor allem durch eines in Erinnerung ist: Hier befand sich das Fotoatelier Föppel, in dem sich Generationen ablichten ließen.
Das Haus Schützenstraße 7 wurde im Jahr 1888 durch die Firma des Maurermeisters Wiedemann erbaut. Bauherr war der seinerzeit bekannte Auktionator und Geldmakler Friedrich Stockmann. Im 20. Jahrhundert gehörte die frühere Hausnummer Schützenstraße 25 nacheinander drei Fotografen. Den Atelierbetrieb in diesem Gebäude begründete Karl Wigand, der aus der bekannten Fotografenfamilie Wigand stammte, die ursprünglich in der Zeitzer Unterstadt ansässig war. Nach Wigands Übersiedlung nach Hamburg besaß das Haus der Hof-Fotograf Ernst König, der es 1928 an den Fotografenmeister Hans Föppel (1889-1975) verkaufte.
Schützenstraße 7 in Zeitz: Natürlich gab es neben den fünf Fotoateliers auch immer noch andere Geschäfte
Nach Sanierungsarbeiten eröffnete der Dienstleistungsbetrieb (DLB) Zeitz nach Schließung des Föppel'schen Ateliers schließlich Anfang 1988 sein neues Fotoatelier in der Thälmannstraße 7. Nach dem Niedergang des Dienstleistungsbetriebes 1990 machte sich der erfahrene Fotograf Peter Dürre mit einem Fotostudio selbstständig, das er noch einige Jahre führte. Mit ihm endete schließlich die lange Fotografie-Tradition in den Mauern dieses bekannten Hauses.
Natürlich gab es neben den fünf Fotoateliers auch immer noch andere Geschäfte in dem großen Gebäude: das Elektrogeschäft von Mechanikermeister Alfred Gantz, der „Waschpunkt“ (später Sofort-Reinigung), Versicherungsagentur, An- und Verkauf. Zur am 1. Mai 2014 geplanten Eröffnung vom „Club Exklusiv“ kam es nicht mehr. Am frühen Morgen des 28. April 2014 brannte das Haus lichterloh. Es wurde abgerissen. (mz)