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Fernsehen Moppis letzter Sommer: Der Abschied vom geliebten Haustier

Haustiere sind für viele Menschen in Deutschland Familienmitglieder. Doch was passiert mit Hunden und Katzen, wenn sie alt und hilfsbedürftig werden? Eine TV-Reportage begleitet Tiere und ihre Halter.

Von Klaus Braeuer, dpa 20.05.2025, 04:30
34 Millionen Haustiere gibt es in Deutschland - am beliebtesten ist die Katze, dicht gefolgt vom Hund. (Handout)
34 Millionen Haustiere gibt es in Deutschland - am beliebtesten ist die Katze, dicht gefolgt vom Hund. (Handout) Anja Wilbs/ZDF/dpa

Berlin - Moppi gehört mit 24 Jahren zu den ältesten Katzen Deutschlands. Sie sieht aus wie ein alter, grauer Putzmopp, so kam sie zu ihrem Namen. Ganz leicht streckt das hochbetagte Weibchen die Zunge heraus, sein Gesicht sieht dabei etwas zerknittert aus. 

Niemand wollte das zerknitterte Tier

Das Tier fordert die ganze Aufmerksamkeit seiner Halterin Marion. Moppi bekommt dreimal am Tag Medikamente, leidet zunehmend unter Atemnot. „Ich liebe Moppi von hier bis zum Mond, und ich würde mir wünschen, dass wir noch einen gemeinsamen Sommer hätten“, sagt die 62-Jährige, während sie der alten Katze behutsam Futter im Gefäß auf Kopfhöhe serviert. Nachdem Moppis Vorbesitzer gestorben war, wollte niemand sonst die alte Katze mit dem verfilzten grauen Fell haben. Marion nahm sie zu sich.

34 Millionen Haustiere gibt es in Deutschland. Am beliebtesten ist die Katze, dicht gefolgt vom Hund. Anfangs sind die Tiere klein und süß, doch auch sie können gerade im Alter krank und damit richtig kostspielig werden. Wann ist der Punkt erreicht, wenn man ein Tier einschläfern muss? Darum geht es in der Reportage „Wenn Haustiere alt werden“ aus der Reihe „37 Grad“ mit dem Untertitel „Moppis letzter Sommer“. Sie läuft heute (20. Mai) um 22.15 Uhr im ZDF.

Wann muss man seinen Liebling einschläfern lassen?

Für ein Social-Media-Tagebuch gibt Marion ihren drei Katzen Charaktere und erzählt von deren Seniorenleben. Moppi ist in dieser Gruppe die leicht Genervte, etwas Vorwurfsvolle. Die Frührentnerin hat darüber eine Unterstützergruppe aufgebaut, da sie den Lebensunterhalt der alten Tiere nicht allein bestreiten kann.

Mila ist 15 Jahre alt. Carmen holte die Hündin mit großen, schwarzen Augen aus dem Tierheim, als sie ein Jahr alt war und vom Vorbesitzer schlecht behandelt worden war. Sie brauchte eine ganze Weile, bis sie volles Vertrauen hatte; mittlerweile schmust sie mit allen Familienmitgliedern gern. Die sanftmütige Mila leidet an Arthrose, hat Schmerzen in der Pfote und trägt Bandagen. Tierarztkosten, Futter und Physiotherapie summieren sich auf 500 Euro im Monat; die Tierarztgebühren sind in den vergangenen drei Jahren um etwa ein Drittel gestiegen.

Stellenwert von Haustieren gewachsen

Moppis Tierärztin beobachtet, wie sich das Verhältnis der Menschen zu ihren Vierbeinern am Ende eines Tierlebens intensiviert. Der Stellenwert von Haustieren habe sich in den vergangenen Jahren erhöht, sagt sie. Marion glaubt, dass viele Tiere geradezu vergöttert oder gar vermenschlicht werden und alleinstehenden Menschen als sozialer Ersatzpartner dienen sollen. 

Die Autoren Jana Matthes und Andrea Schramm („Endlich Tacheles“) haben Katze Moppi und Hündin Mila eine ganze Weile lang begleitet, wobei es ihnen so angenehm wie nur möglich gemacht wird. 

Bis zum bitteren Ende, als Moppi in gewohnter Umgebung friedlich einschlafen darf und unter den Tränen ihre Besitzerin im Garten beerdigt wird. Milas Lebensfreude dagegen ist ungebrochen, es geht ihr besser, und das mag auch am niedlichen Welpen Fiete liegen, der nun bei der Familie eingezogen ist.