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Camping in Kretzschau Camping in Kretzschau: Dem Regen getrotzt

Von Torsten Gerbank 18.08.2014, 18:52
Monika und Hans-Jürgen Hahn genießen auf dem Kretzschauer Campingplatz die Zeit mit ihren Enkelinnen Chantal (l.) und Fabienne Stiebritz.
Monika und Hans-Jürgen Hahn genießen auf dem Kretzschauer Campingplatz die Zeit mit ihren Enkelinnen Chantal (l.) und Fabienne Stiebritz. C. Böttger Lizenz

Kretzschau/MZ - „Bei schönem Wetter kann jeder campen.“ Hans-Jürgen Hahn (60) sagt’s und lacht mit seiner Frau Monika um die Wette. Das Paar aus dem thüringischen Eisenberg ist Dauercamper auf dem Kretzschauer Campingplatz, der seit dieser Saison den Namen „Camping Verde“ trägt. Das heißt: „Grüner Campingplatz“. Und das Areal unweit des Kretzschauer Badesees macht seinem neuen Namen alle Ehre. Grün ringsherum, und die Wiese strotzt vor Saftigkeit. Das ist allerdings auch Resultat des vielen Regens, der in den vergangenen Wochen immer wieder herunterprasselte. Von dem lässt sich Familie Hahn die Campingfreude allerdings nicht vermiesen. Kein Problem, sagt das Paar. Wenn es am Tag regnet, dann setze es sich eben ins Vorzelt des Wohnwagens, höre Radio, löse Kreuzworträtsel oder schaue einfach aus dem Fenster, um die Launen der Natur zu genießen. Dass das Wasser in Wohnwagen oder Vorzelt läuft, davor ist dem Paar nicht Bange. „Der Wohnwagen ist dicht“, so Hahn, und auch das Vorzelt sei so abgeschottet, dass nichts hineinläuft.

Im Strandbad Kretzschau, am Turtle-Beach und in der Gecko-Bar wird kommenden Samstag Piratenfest gefeiert. Das beginnt 14 Uhr und soll bis in den Abend andauern. Der Eintritt kostet 2,50 Euro für Erwachsene und 1,50 Euro für Kinder, das heißt, er ist nicht teurer als zu anderen Zeiten. Wer im Piratenkostüm kommt, der bekommt laut Betreiber René Hebestreit 50 Cent Nachlass. Am Abend spielt die Band Bingo Bongo aus Leipzig.

Zuhause ist das Paar im eigenen Häuschen, mit Hof und Terrasse. Und trotzdem zieht es Familie Hahn seit Jahren an den Wochenenden immer wieder nach Kretzschau an den See. „Weil es hier so ruhig und gemütlich ist“, sagt Hahn. Dieses Wochenende sind auch noch die Enkeltöchter Fabienne (10) und Chantal Stiebritz (13) aus Wackersdorf in Bayern zu Besuch. Da gehörte das Bad im See zum Morgenprogramm. „Uns gefällt es hier, die Natur, der See vor der Tür“, sagt Chantal Stiebritz. Dass es Samstag nicht nur Sonnenschein gab, habe auch sie nicht gestört. Da haben Großeltern und Enkeltöchter eben Memory gespielt und Kniffel. Auch das ist Camping.

Seit dieser Saison betreiben Charlotte Kleemann (46) und René Hebestreit das Strandbad Kretzschau samt Campingplatz. Und mit der ersten Saison sind die Betreiber nicht unzufrieden. Allerdings wissen sie auch, dass gerade auf dem Campingplatz noch mehr geht. Deshalb solle die Vermarktung besser gelöst werden. Das heißt, noch in diesem Jahr wird es einen Internetauftritt geben, soll der Platz über Links schneller gefunden werden können. Die Zeit dränge auch deshalb, weil viele Camper in Kürze damit beginnen, ihren Urlaub für das kommende Jahr zu planen. Mit der effektiveren Werbung solle nicht nur die Zahl der Dauercamper erhöht werden, es geht auch darum, mehr Feriengäste und mehr Durchreisende zu gewinnen. Allerdings seien auch dieses Jahr schon ganz spezielle Typen dabei. Zum Beispiel ein Wanderer, der aus Köln kam und auf dem Weg in die Ukraine zwei Nächte in Kretzschau blieb, gestern hat er sich in Richtung Pahna verabschiedet, danach wolle er nach Görlitz. Ein Radfahrer war auf dem Weg nach St. Petersburg. Und aus Flensburg war eine Großfamilie da, der habe es sog gut gefallen, dass sie im kommenden Jahr mit Freunden und Bekannten wiederkommen möchte.