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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Villa mit Charme als Fahrrad-Stop

Von Claudia Petasch 31.07.2012, 17:51

göbitz/MZ. - "Was bewegt jemanden, so ein Haus zu kaufen", fragt Landrat Harri Reiche (parteilos) ganz unverblümt, blickt zur Fassade der stattlichen Fabrikantenvilla in Göbitz und dann zu Thomas von Ledersteger. Er hat das Gebäude 2008 erworben und einen Fahrrad-Stop eingerichtet. Den nutzte der Landrat am Dienstag für eine Rast am Tag zwei seiner Radtour durch den Burgenlandkreis.

Haus 2008 gekauft

Die Villa gehörte einst zu dem Areal, dass in Göbitz als Mühle bekannt ist. 2008 hatte es von Ledersteger nach Göbitz verschlagen, er war auf einer Radtour unterwegs. "Die Schönheit des Objektes, das hatte mich damals angesprochen", sagt er zu Harri Reiche. Und genau diesen Charme des im 19. Jahrhundert erbauten Gebäudes will er erhalten. Dass es da noch viel zu tun gibt, weiß der Eigentümer. Aber, so betont er, es ist in den vier Jahren schon viel passiert. Es müsse ja auch nicht immer alles gleich und sofort mit einem Ruck sein.

Angefangen hat es mit Aus- und Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss. Die waren nötig, um 2009 einen kleinen Imbissbetrieb einzurichten und die dafür nötige Gaststättenlizenz zu bekommen. "Letztes Jahr kam eine große Maßnahme dazu, das Dach wurde gemacht", sagt von Ledersteger. Gefördert wurde das Bauvorhaben über das Leader-Programm. In diesem Jahr wurden die Fenster im Erdgeschoss erneuert, im nächsten Jahr sollen die in der ersten Etage folgen, sagt der Villen-Besitzer. Und seit dem Frühjahr können Gäste in dem Haus übernachten.

Vier Zimmer sind bisher dafür hergerichtet worden. "Es ist sehr rustikal eingerichtet, die Gäste teilen sich ein Bad", sagt von Ledersteger und führt Landrat Reiche und seine Begleiter durch die Räume. Das Treppenhaus versprüht einen ganz eigenen Charme, das Geländer ist verziert, der Blick zum Oberlicht frei. Alte schmuckvolle Bodenfliesen lassen die Besucher ebenso staunen wie die Stuckdecken. Einige Fußböden, vor allem in den Gästezimmern, sind erneuert. Die wiederum sind individuell eingerichtet. "Dieses Vorhaben ringt mir nach wie vor Respekt ab", sagt Reiche bei dem Rundgang.

Radtouren geplant

Mit Postkarten und Flyern will von Ledersteger verstärkt für seinen Fahrdad-Stop und damit indirekt für die Elsteraue und den Kreis werben. Die Villa liegt am Elsterradweg, doch der wiederum sei vom Cospudener See bei Leipzig aus nur sehr mager beschildert. Einen Hinweis, den der Landrat aufnimmt. Denn das Ziel seiner Radtour ist nicht nur die Gegend zu erkunden. Er will vor allem mit Unternehmern ins Gespräch kommen und in Erfahrung bringen, wie es ihnen geht, wo es ihrer Meinung nach klemmt, wo etwas verbessert weden könnte. Da gehöre eine ordentliche Ausschilderung der Radwege in den angrenzenden Bundesländern dazu, denn das zieht mehr Touristen in den Kreis.

Weit darüber hinaus will von Ledersteger den Kreis bekannt machen. Für französisch sprechende Radtouristen hat er einen Flyer erstellt, auf dem Touren verzeichnet sind, die auch durch den Burgenlandkreis führen. Französisch deshalb, weil er selbst aus der französischen Schweiz kommt und: "Ich die Kultur besser verstehe." Für den Herbst schwebt ihm zum Beispiel vor, ein Faltblatt herauszubringen, dass über den Hugenottenradweg informiert. Eine Tour, die von der Schweiz aus über den Bodensee, auch über den Elster- und den Saaleradweg, bis hin nach Berlin führt.