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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Tausende Euro vom Konto gestohlen

Von HEIKE RIEDEL 23.07.2010, 17:15
Kunden der Sparkasse Burgenlandkreis sind Opfer eines Computerbetruges geworden. (FOTO: DPA)
Kunden der Sparkasse Burgenlandkreis sind Opfer eines Computerbetruges geworden. (FOTO: DPA) dpa

ZEITZ/WEISSENFELS/MZ. - Olivia Schreck (der richtige Name ist der Redaktion bekannt) traute ihren Augen nicht, als ihr Konto bei der Sparkasse Burgenlandkreis in dieser Woche mit knapp 5 000 Euro belastet und damit in den roten Zahlen war. Zwar hatte sie kurz zuvor per Online-Banking eine Rechnung beglichen, doch in vergleichsweise geringer Höhe und erst recht nicht auf die Kontonummer im Ausland. Was war da geschehen?

Ihr Weg führte sie sofort zur Sparkasse und von dort zum Polizeirevier. Sie war das dritte Opfer von Computerbetrug, der laut einer Pressemitteilung der Polizei in den vergangenen drei Wochen über das Online-Banking-Portal der Sparkasse Burgenlandkreis gelaufen ist. Ein Schaden von insgesamt 20 000 Euro ist dabei entstanden.

Die 29-Jährige hat oft schon von Computerbetrug während des Online-Bankings gehört, doch glaubte sie sich nach zehnjähriger Erfahrung mit diesen Bankgeschäften sicher. "Ich bin mir keiner Nachlässigkeit bewusst", sagt die junge Frau. Doch die Polizei geht davon aus, dass die Geschädigten Fehler begangen haben und so Opfer des sogenannten Phishing oder Pharming geworden sind. Sie setzt ihre Ermittlungen nun auch am Computer der Geschädigten fort.

Die Beamten stellen das Geschehene so dar: Mit einer auf den Computer übertragenen Schad-Software wurden die Geschädigten auf eine speziell aufbereitete Internetseite der Täter umgeleitet, die der Originalseite der Sparkasse täuschend ähnlich ist. An einer ungewöhnlichen Stelle sei den Sparkassenkunden während des Online-Bankings ihre Tan-Nummer abgefordert worden. Diese und eingegebene Passwörter nutzten die Täter für die Überweisungen.

Im Internet ist zum Beispiel nachzulesen, dass Online-Banker per E-Mail-Link oft auf eine gefälschte Seite gelockt werden, wo sie zehn bis 100 Transaktionsnummern (Tan) einzugeben haben. Oder noch perfider: ein auf dem PC eingeschleuster Virus täuscht vor, die Überweisung des Online-Bankers auszuführen, während unbemerkt im Hintergrund eine andere Überweisung läuft. Die Verteilungswege der Viren sind längst nicht mehr nur E-Mails, sondern auch Internetseiten werden dafür präpariert.

"Es ist das erste Mal, dass wir von derartigen Fällen betroffen sind", sagt Verena Fischer vom Vorstandsstab der Sparkasse Burgenlandkreis. "Wir bedauern die Vorfälle und versprechen in jedem Fall eine individuelle Prüfung, inwieweit eine Schadensregulierung möglich ist", setzt sie hinzu. "Am Montag ist vielleicht schon alles geklärt", hofft Olivia Schreck darauf, nicht mit der Sparkasse langwierige Versicherungswege gehen zu müssen. Denn sofort sei versucht worden, das Geld zurückzuholen. Die zeitnahe Beauftragung des Rückrufs des Geldes entscheide über den Erfolg, drängt die Sparkassensprecherin Fischer auf eine schnelle Reaktion auch seitens der Geschädigten. Sie sollten stets ihre Kontobewegungen und auch genau alle Details ihrer Überweisungen überprüfen, um schnellstmöglich Unregelmäßigkeiten zu erkennen und anzeigen zu können. Solange die Überweisungen noch nicht auf dem Konto des Empfängers angekommen sind, bestehe die Chance, das Geld noch zurückzuholen, erklärt sie. Dann werde es aber schwierig, erst recht bei Konten im Ausland. Der Kundenservice nehme sich deswegen umgehend derartiger Unregelmäßigkeiten an.

Fischer glaubt, dass bei mehr Kunden solche Aktivitäten versucht wurden, die Täter dort nicht erfolgreich waren. Denn der Aufwand, die Seite der Sparkasse zu fälschen, sei groß und damit seien es die Erwartungen der Täter auch. Deswegen ruft Verena Fischer zu besonderer Aufmerksamkeit auf. Sie empfiehlt, die Internet-Sicherheitshinweise der Sparkasse zu beachten und das SMS-Tan-Verfahren oder die HBCI-Sicherung zu nutzen.

Ansprechpartner bei der Sparkasse unter Telefon 01801 / 80 05 30 00