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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Pflaumen und Äpfel kriegt das Wetter nicht klein

Von MARIA BARSI 06.09.2010, 17:12

ZEITZ/MZ. - Schuld daran sei das Wetter im Juni und Juli gewesen, als die Pflaumen sich in der Zellwachstumsphase befanden. Es war zu warm und zu trocken, so dass diese Früchte ihr Wachstum zu zeitig abschlossen. Das viele Wasser im August kam für die Stanley zu spät, die Uta Wolf gerade erntet, eine Halb-Zwetschge, sehr süß und besonders geeignet für Pflaumenmus und als Kuchenbelag. In anderen Jahren wäre die Stanley noch gar nicht pflückreif, doch in diesem Jahr ist halt alles ein wenig anders.

Dabei mag Martin nicht jammern. Schließlich hätte der lang anhaltende kalte Regen im August ja auch etwas früher in die reifen Kirschen hineinfallen können. "Die Kirschen hätten wir da alle wegschmeißen müssen", ist er sich sicher. So aber war die Kirschenernte eine relativ gute, denn als im April und Mai viel Wasser fiel, wuchsen die Kirschen und die Wärme im Juni und Juli half ihnen beim Reifen.

Es gibt aber noch eine Besonderheit in der diesjährigen Obsternte. Dass bei den Süßkirschen selektiv gepflückt und nachgepflückt werden muss, ist ja nicht neu. In diesem Jahr aber ist das auch bei den Pflaumen so: am selben Baum reifen sie sehr unterschiedlich. "Auch das kommt von diesem eigenartigen Frühlingswetter", meint Martin. Im Übrigen ertrügen Pflaumen unfreundliches Wetter ganz gut und der Obsthof Martin ist jetzt mittendrin in der Pflaumenernte. 16 Pflaumensorten werden von Christian und Gerhard Martin kultiviert. Es werde bei den Pflaumen einen durchschnittlichen Ertrag geben, blickt Gerhard Martin voraus. Der vorzeitige Fruchtfall betreffe vor allem die frühen und mittelspäten Sorten, insgesamt gesehen werde sich das ausgleichen. Ausgleichen auch mit anderen Früchten, die auf der großen Obstplantage am nördlichen Hang von Kloster Posa wachsen. Das fängt bei Erdbeeren an, geht über Süß- und Sauerkirschen, dann kommt das Beerenobst und Steinobst wie Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen und Pflaumen. Auch für das Kernobst hat die Ernte längst begonnen. Den Anfang machte der Klar- oder Kornapfel, es schlossen sich Sommeräpfel wie der Piros und der Gravensteiner an. Jetzt pflückt man unterhalb von Posa bereits Herbstäpfel wie den fein säuerlich-süßen Delcorf und die ersten Lagerpfel wie den Gala Royal und den Gelben Köstlichen. Wie der Apfelertrag sein wird? Martin braucht nicht lange zu überlegen. "Weniger als sonst, aber genug für unsere Kunden", sagt er, "und die meisten Apfelsorten bringen in diesem Jahr eine sehr gute Qualität, was Größe, Ausfärbung und Geschmack betrifft." Das trifft auch auf die Sorten Idared, Pinova und Fuji zu, mit denen die Apfelsaison ausklingt.

Obstbau ist Arbeit das ganze Jahr über. Obst pflücken ist Saisonarbeit. Um die 30 Saisonkräfte, die meisten davon sind in der Süßkirschenernte eingesetzt, arbeiten auf dem Obsthof Martin. Den bewirtschaften Gerhard und Sohn Christian Martin gemeinsam, unterstützt von ständig um die sieben fest angestellten Mitarbeitern. Im Hofladen werden neben den selbst produzierten Früchten auch Erzeugnisse wie Kartoffeln, Zwiebeln, Säfte, Nudeln und Hausgeschlachtenes direkt von anderen Produzenten verkauft.

Der Hofladen ist montags bis freitags durchgehend von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Bei individueller Absprache ist auch sonnabends geöffnet.

Tel.: 03441 / 21 30 74.