Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Off-Road-Fan hofft auf Spendengüter
MEINEWEH/MZ. - Gute vier Wochen bleiben Andreas Henschel noch, dann packt der Meineweher wieder einmal seinen Koffer, um nach Tunesien zu fahren. Schon mehrfach hat der Unternehmer, der seit 15 Jahren an der Bundesstraße 180 bei Meineweh ein Autohaus betreibt, das nordafrikanische Land besucht. Seit Henschel vor 15 Jahren das Off-Road-Fahren für sich als Hobby entdeckt hat, steuerte der 52-Jährige seinen Geländewagen bei Rallyes und selbst organisierten Reisen schon viele Kilometer durch den Wüstensand Nordafrikas, besuchte neben Tunesien Libyen, Syrien und Jordanien. Mittlerweile hat er sich mit seinem Hobby auch ein zweites berufliches Standbein aufgebaut, betreibt ein Internet-Reisebüro und organisiert geführte und individuelle Selbstfahrertouren für Fans von Geländewagentouren.
Diesmal allerdings ist der Meineweher auf seiner Fahrt gen Afrika in einer besonderen Mission unterwegs. Er wird am Steuer eines Lkws sitzen, der im Rahmen eines Hilfskonvois Spendengüter in Flüchtlingslager in den Süden Tunesiens bringt, wo zahlreiche libysche Kriegsflüchtlinge Hilfe brauchen. Henschel unterstützt damit eine private Initiative von Fahrern der deutschen Rallye-Szene sowie der Rallyeärztin Ellen Geiger-Disselhoff, zu der sich durch seine Teilnahme an Off-Road-Rallyes freundschaftliche Kontakte aufgebaut haben. "Ich finde die Initiative gut und unterstütze sie, weil ich die Menschen in Nordafrika mag, weil ich aber auch finde, dass eine solche Hilfe vor Ort, die Leute davon abhalten kann, ihre Heimat zu verlassen und nach Europa zu gehen", vertritt Andreas Henschel die Auffassung.
Bereits Ende Juni hat "Racing Aid", so der Name der Initiative, einen ersten Konvoi für libysche Kriegsflüchtlinge zusammengestellt. 37 Tonnen Hilfsgüter, vor allem Lebensmittel und Bekleidung, wurden dabei in die tunesischen Lager transportiert. Zudem wurden in Zusammenarbeit mit der dortigen Hilfsorganisation Roter Halbmond für rund 2 000 Euro, die gespendet wurden, vor Ort Medikamente gekauft und für die Flüchtlinge bereitgestellt. Am 3. September soll der 2. Konvoi ab Süddeutschland über Genua in Richtung Tunesien starten. Andreas Henschel hofft, dass sich dabei auch Bewohner seiner Heimatregion mit den Kriegsflüchtlingen solidarisch zeigen und mit Spenden "Racing Aid" unterstützen. Er selbst wird dabei bei Unternehmen Klinkenputzen und kann auch schon einen ersten Erfolg verbuchen. Ein Landwirt aus Quesnitz stellt eine Tonne Getreide zur Verfügung, wobei er nun eine Mühle sucht, die das Getreide zu Mehl verarbeitet. "Gebraucht werden vor allem Grundnahrungsmittel, angefangen von Nudeln, Mehl, Zucker und Salz sowie Lebensmittel in Dosen außer Schweinefleisch", erklärt der Meineweher. Ebenso können frische Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln den Flüchtlingen helfen. Helfen würden aber auch Autoverbandskästen, mit denen man jeder Familie eine medizinische Grundausstattung übergeben könnte. "Die Spenden können bis zum 20. August entweder im Autohaus Henschel abgegeben werden oder ich würde sie auch abholen", macht Henschel deutlich, der, je nachdem wie viele Spendengüter aus der Region zusammen kommen, einen eigenen Lkw sponsern will.
Weitere Informationen über die Initiative unter www.racing-aid.de
Wer mit Andreas Henschel direkt in Kontakt treten will, kann dies unter 034425 / 4020 oder 0177 / 452 11 30 tun.
Geldspenden, für die hier Lebensmittel gekauft werden, an Katholische Kirchenpflege Münchingen, Kreissparkasse Ludwigsburg, Kontonummer: 9883273, Bankleitzahl: 60450050, Verwendungszweck: Spende Tunesien-Libyen sowie Postleitzahl.