Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Modell Alu-Cross mischt beim Warentest weit vorn mit
ZEITZ/DÖSCHWITZ/MZ. - Dahin war das Unternehmen Ende 2001 gezogen, nachdem es annähernd zwei Jahre lang in Zeitz nach einer geeigneten Immobilie gesucht, aber nichts Passendes gefunden hatte.
"Man sollte niemals nie sagen", lautete jetzt die Antwort von Zekiwa-Geschäftsführerin Evelin Schönefuß auf die Frage, ob sie es sich vorstellen könnte, sich mit dem Unternehmen wieder in Zeitz anzusiedeln. Hintergrund sind Pläne der Stadtverwaltung, die denkmalgeschützte ehemalige Zekiwa-Kinderwagenfabrik an der Kreuzung Badstubenvorstadt zu erwerben und dort das Thema Zeitz und Kinderwagen unter einem Dach zusammenzufassen (die MZ berichtete). Die Idee, Kinderwagenmuseum und die -entwicklung an einem Punkt zu konzentrieren, ist aus Schönefuß' Sicht "wirklich nicht schlecht". Aber für das Unternehmen müssten die Rahmenbedingungen stimmen. Soll heißen, es müsste ein Domizil bekommen, in das es mit allem Drum und Dran einziehen könnte: mit Lager, Verkauf, Verwaltung und Entwicklung. Parkplätze müssten vorhanden sein und die Möglichkeit, dass große Lkw mit Containern aufs Grundstück fahren können.
Das Geschäftsjahr 2009 sei kein einfaches gewesen, schätzt Evelin Schönefuß für ihr Unternehmen ein. Zwar konnten Umsatz und Gewinn im Vergleich zu 2008 etwa konstant gehalten werden, "aber wir mussten mehr dafür tun", sagte die Geschäftsführerin, ohne Zahlen zu nennen. Dass das laufende Jahr noch schwerer wird, davon ist sie überzeugt: "Weil viele die wirtschaftlichen Probleme aus 2009 jetzt erst richtig zu spüren bekommen." Die Menschen hielten ihr Geld zusammen, so Schönefuß. Spürbar zugenommen habe der Verkauf von Puppen- und Kinderwagen über das Internet. Damit konnte laut Schönefuß der Verlust des Quelle-Konzerns als Kunde einigermaßen ausgeglichen werden. Der Umsatz, den das Versandhaus der Zekiwa GmbH gebracht hat, sei in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen, so Schönefuß. Allerdings führe der Internethandel auch dazu, dass immer weniger Kinderwagenmodelle in Geschäften stehen. Kunden bliebe oft nichts anderes übrig, als aus Katalogen zu wählen.
Einen Erfolg konnte Zekiwa im vergangenen Jahr bei einer Untersuchung der Stiftung Warentest verbuchen. 14 Kinderwagen verschiedener Hersteller seien getestet worden. Das Zekiwa Modell "Alu-Cross" landete auf Rang drei. Für Evelin Schönefuß ist es bemerkenswert, dass das Siegermodell mit einem Preis von mehr als 900 Euro in der Bewertung nur um ein Zehntel besser lag als das knapp 300 Euro teure Modell aus ihrem Hause. Der Alu-Cross ist ein robuster Kombiwagen, also sowohl als Kinder als auch als Sportwagen nutzbar. Die Bewertung habe Zekiwa gute Werbung gebracht, so Schönefuß. Der Wagen sei übers Internet auch gut in den alten Bundesländern verkauft worden.
Allerdings hat die Nürnberger Spielwarenmesse, die am Dienstag endet, ohne Zekwia-Beteiligung stattgefunden. Noch im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen dort 45 Puppenwagen gezeigt. Die Messeteilnahme habe sich einfach nicht rentiert, resümiert Schönefuß. Mit Großkunden müsse man eh individuell sprechen und zusätzliche Geschäfte seien kaum entstanden. Die Abstinenz 2010 muss allerdings nicht heißen, dass es kein Zurück zur Messe gibt. Da hält es Evelin Schönefuß wie mit einem Zurück nach Zeitz: "Sag niemals nie."