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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Lehrlinge auf dem Treppchen

Von CLAUDIA PETASCH 14.06.2011, 18:43

PROFEN/MZ. - Die Aufgabe lautet: Auf einer Baustelle muss ein kleiner Garten angelegt werden, mit Borden, Natursteineinfassung, Pflasterbelag, Rollrasen, dazu Sträucher und Gehölze anpflanzen. Klingt sehr umfangreich, aber nur drei Stunden sind für die Aufgabe vorgesehen. Nicht viel Zeit also, die den 17 Teams beim 17. landesweiten Berufswettkampf der auszubildenden Gärtner und Gärtnerinnen, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, bleibt. Doch das ist nur die erste von sieben Stationen beim sogenannten Bibercup.

Vor einigen Tagen fand das Kräftemessen in Aschersleben statt, mit dabei waren auch zwei Teams der Gala-Mibrag-Service GmbH aus Profen. Das Unternehmen arbeitet im Garten und Landschaftsbau. Und die Profener Lehrlinge schnitten richtig gut ab. Tobias Kämpfe und Christoph Ciszeski (beide 2. Lehrjahr) erreichten Platz 5. "Gehofft habe ich schon, dass wir weit nach vorne kommen", meint Ciszeski, der aus Bornitz kommt. Ronny Rectenwald (3. Lehrjahr) und Tino Röhr (2. Lehrjahr) schafften es sogar aufs Treppchen und belegten Platz 2. "Wir haben versucht, das Beste draus zu machen", sagt Röhr, der aus Draschwitz stammt, bescheiden und guckt zu seinem Teamkollegen Ronny Rectenwald herüber. Der nahm bereits im vergangenen Jahr an dem Wettkampf teil und holte damals den dritten Platz.

Zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge ist auch Ausbilder Matthias Krüger. Gemeinsam mit Sybille Immisch-Näther und Anja Zimmer ist er für die Ausbildung bei der Gala-Mibrag zuständig. "Dass zu dem Berufsbild Landschaftsgärtner nicht nur die Pflege von Rasenflächen gehört, wissen die wenigsten. Man muss zum Beispiel 300 Pflanzen kennen", sagt er. Was noch alles dazugehört, machen die Prüfungsstationen des Wettkampfes deutlich. "Die Baustelle war eine Herausforderung, weil dort alles in kurzer Zeit geschafft werden musste", schätzt der 19-Jährige Ciszeski ein. "Da sind mitunter fünf Minuten entscheidend. Wenn ich mich vermesse, kann das katastrophale Folgen haben", weiß Ausbilder Krüger.

Für Rectenwald war die Materialkunde am kniffligsten. "Da bekommt man nur ein Gummistück hingelegt und soll sagen, was es für eines ist. Doch das kann zu vielem gehören", beschreibt der 19-jährige Staschwitzer. Er wollte ursprünglich Tischler lernen, hat sich dann aber für den Landschaftsgartenbau entschieden. Zum einen, weil er in der Region bleiben konnte, zum anderen, weil er auch da mit Holzbau zu tun hat. Das Bearbeiten des Materials Holz war dann auch bei dem Wettkampf gefragt.

Auskennen mussten sich die Lehrlinge ebenso in Arbeitssicherheit, Vermessungstechnik, bei Geräten und Maschinen sowie in der Pflanzenbestimmung. Eines steht für Tino Röhr und Christoph Ciszeski schon fest: Im kommenden Jahr wollen sie erneut beim Wettbewerb antreten und streben an, unter die besten drei zu kommen. Ronny Rectenwald wird dann als Zuschauer dabei sein, denn für ihn gehen demnächst die Abschlussprüfungen los.