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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Kunden greifen wieder verstärkt auf Briketts zurück

Von UTA KUNICK 12.02.2010, 17:15

ZEITZ/MZ. - "Wir haben gut zu tun", sagt Ruth Knöchel vom Brennstoffhandel und Fuhrgeschäft in der Einsteinstraße Zeitz. Ehemann und Firmeninhaber Michael Knöchel, der den Betrieb in der dritten Generation führt, ist am Freitagvormittag im Eulengrund unterwegs. Er liefert Braunkohlenbriketts aus. Viele Leute greifen wieder verstärkt auf Briketts zurück. 174 Tonnen hat der Kohlehändler im Verlauf des vergangenen Jahres davon verkauft. Vor allem auf dem Land wird noch mit Kohle gefeuert. "Wir haben aber auch Kunden in Weißenfels", erzählt Ruth Knöchel. Im Schnitt fallen für einen Haushalt zwischen ein bis drei Tonnen an.

Mit bis zu zehn Tonnen Briketts gehört die Agricola Agrarverwaltungsgesellschaft mbH Rehmsdorf schon zu den Großabnehmern des Kohlehändlers. Der landwirtschaftliche Betrieb beheizt den Werkstattbereich, in dem die Landwirte in den Wintermonaten Geräte reparieren, ist von dort zu erfahren. 14 Tonnen Eierbriketts lieferte Knöchel zu Südzucker. Der Brennstoff landet in Eisenkörben, die während der Kampagne unter den Bandanlagen stehen. Das Feuer sorgt dafür, dass bei Minusgraden nichts eingefriert.

Die erste Kohlefuhre stand bei Knöchel im September auf dem Plan. Im Dezember und Januar lieferte er 60 Tonnen Briketts aus. Das ist gut. Die Braunkohlebriketts bezieht Michael Knöchel - abgepackt und lose - aus der Lausitz. Engpässe gibt es derzeit nicht. Was Knöchel großes Kopfzerbrechen bereitet, ist allerdings die Bevorratung. Auf dem kleinen Innenhof der Firma gibt es nämlich keine Lagermöglichkeiten. Was bisher nicht störte, weil Knöchel die Kohlevorräte auf dem Gelände der Zeitzer Container-Transport GmbH deponieren konnte. Nachdem das Unternehmen Insolvenz angemeldet hatte, sucht der Händler händeringend nach einem Lagerplatz. Mit Wiege- und Lademöglichkeit und das am liebsten in der Stadt oder in Stadtnähe.

Neben Braunkohlebriketts bietet der Kohlehändler auch Edelbrennstoffe an. Dazu zählen Steinkohle, Anthrazitkohle und Novantra. Letztere werden in 25-Kilo-Säcken verkauft. "Die meisten Kunden verwenden sie, um über Nacht die Glut zu halten", spricht Knöchel. Ob man Briketts verfeuert oder Heizöl, macht finanziell keinen großen Unterschied aus, meint seine Frau. Der Zentner Brikett (lose) kostet derzeit etwas über zwölf Euro. Der Preis lag zwar früher mal bei neun Euro, doch seit drei Jahren habe er sich konstant gehalten. Bei den Heizölpreisen sieht das anders aus. Die ändern sich täglich, weiß Knöchel, der auch Heizöl liefert.

Am Freitag mussten die Kunden bei einer Abnahme von 3 000 Litern 61,65 Cent pro Liter berappen. "Das ist viel. Die haben die Preise der Witterung angepasst", sagt Knöchel. Zurzeit rufen verstärkt Kunden an, die noch am selben Tag Kohlen oder Öl brauchen. "Wir machen alles möglich, aber zur Gewohnheit sollte das nicht werden." Besser sei es, die Bestellung zwei Tage vorher aufzugeben.