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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Ferien auf dem Reiterhof

Von karin grossmann 15.08.2012, 16:19

droyssig/MZ. - Seit 2000 werden Kinder in den Sommerferien im Reiterhof Gentzsch in Droyßig angenommen. Und immer gibt es neue Programme. "In diesem Jahr haben wir Mini-Ponys ausgeborgt", sagt Stefan Gentzsch, der Chef des Reiterhofs. "Die heißen Molli und Polli", erzählt er, "und sie kommen aus der Nähe von Teuchern." In den Sommerferien sollen die Kinder im Alter von sieben bis 18 Jahren das Reiten lernen, aber auch kennenlernen, wie man Pferde pflegt, striegelt und putzt. Für die kleinen Besucher seien Molli und Polli gut, meint Gentzsch. Sie sind für die Teilnehmer nicht so groß. Das nimmt manchen, die noch nicht auf einem großen Pferd gesessen haben, die Angst weg.

Es ist in diesem Jahr schon der dritte Durchgang in den Sommerferien. Daran nehmen auch die Reiterinnen Charleen Grabitz (10) aus Reuden, Kim-Michelle Knoblauch (8) aus Traupitz und Josefin Staudte (8) aus Minkwitz teil. Sie teilen sich ein Zelt im Reiterhof, übernachten dort gemeinsam. "Die Reiterferien bei uns haben sich rumgesprochen", sagt Gentzsch. Manche verbringen schon mehrere Jahre eine Woche in den Sommerferien hier und bringen Freunde mit. Die jeweils 18 Teilnehmer kommen in diesem Sommer aus Sachsen-Anhalt, die meisten aus dem Burgenlandkreis.

"Die Kinder sollen in den Ferien ihren Spaß bei uns haben", sagt Stefan Gentzsch. Und das an jedem Tag. Ein bis zwei Reitstunden und Pferdepflege gehören da natürlich dazu.

In diesem Jahr hat er für einen besonderen Sattel gesorgt, auf dem die Ferienkinder mal sitzen und die Erfahrenen reiten können. Es ist ein Westernsattel, den die meisten nur aus Filmen kennen.

Bei heißem Wetter können die Kinder auch den Pool, das erfrischende Schwimmbecken vor dem Haus der Familie, nutzen. "Wir müssen die Ferienkinder zum Baden nicht mehr an einen See fahren", sagt auch Gentzschs Frau Silke. Sie hat gerade den Tisch für die Mädchen und Jungen für das Abendbrot gedeckt. Zwar schlafen nicht alle Ferienkinder in Droyßig in den Zelten vorm Haus. Doch versorgt werden sie alle von der Reiterfamilie. Da helfen auch Eberhard und Ingrid Gentzsch als Großeltern gern mit. Weil zurzeit nur ein Junge, der Freund ihres siebenjährigen Sohnes Maximilian, dabei ist, übernachten sie in einem gemeinsamen Zelt. Sein Bett nutzt zwar der dreijährige Sohn Anton im Haus. Doch den ganzen Tag verbringt er mit den Ferienkindern und steigt auch auf den Sattel.

Zum dritten Mal ist die neunjährige Anna-Lena Halsky im Reiterhof, die Zeitzerin Sila Marie Timor zum zweiten Mal. 8.30 Uhr werden sie geweckt. Doch zuerst bereiten sie sich nicht auf ihr Frühstück vor. Zuerst werden die Pferde mit Hafer gefüttert. Das haben sie als Erstes von Stefan Gentzsch gelernt. "Sie sollen die Verantwortung für Pferde übernehmen", sagt der ausgebildete Reitlehrer. Eigentlich verbringen die Kinder den ganzen Tag an der frischen Luft. Unter anderem mit Kutschfahrten in den Wald. So lernen sie die Natur auf andere Art kennen.

Ob das Reiten einmal das Hobby der Mädchen und Jungen wird, ist Gentzsch nicht wichtig. Doch sie sollen Pferde und deren Pflege mal in der Freizeit nutzen. Dann können sie selbst entscheiden, ob sie Turnierreiter werden und regelmäßig trainieren wollen.

Nach einer Woche Reitercamp erhalten sie nicht nur das kleine (für Anfänger) oder das große Hufeisen (für Erfahrene) als Reiterabzeichen. Es gibt am Donnerstagabend bei einer Nachtwanderung durch den Wald etwas zu gewinnen, verrät Silke Gentzsch. Hier müssen die Kinder bei vier Spielen Punkte sammeln. Die Gewinner erhalten danach die goldene, weiße und silberne Schleife, die sie besorgt hat. Aber davon wissen die Ferienkinder noch nichts. Die erhalten sie erst am Ende. Der Reiterhof lässt sich jedes Jahr etwas Neues einfallen für die Ferienkinder.